Universität Hohenheim
 

Eingang zum Volltext

Bales, Stephan

Sovereign and bank risk : contagion, policy uncertainty and interest rates

Staats- und Bankrisiken : Ansteckung, politische Unsicherheit und Zinssätze

(Übersetzungstitel)

Bitte beziehen Sie sich beim Zitieren dieses Dokumentes immer auf folgende
URN: urn:nbn:de:bsz:100-opus-22771
URL: http://opus.uni-hohenheim.de/volltexte/2024/2277/


pdf-Format:
Dokument 1.pdf (46.189 KB)
Gedruckte Ausgabe:
POD-Logo  Print-on-Demand-Kopie
Dokument in Google Scholar suchen:
Social Media:
Delicious Diese Seite zu Mister Wong hinzufügen Studi/Schüler/Mein VZ Twitter Facebook Connect
Export:
Abrufstatistik:
SWD-Schlagwörter: Staat, Bank, Zins, Risiko
Freie Schlagwörter (Deutsch): Staatsrisiko , Bankenrisiko , Politische Unsicherheit , Twitter , Zinssätze
Freie Schlagwörter (Englisch): Sovereign risk , bank risk , policy uncertainty , Twitter , interest rates
Institut: Institut für Financial Management
Fakultät: Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
DDC-Sachgruppe: Wirtschaft
Dokumentart: Dissertation
Hauptberichter: Burghof, Hans-Peter Prof. Dr.
Sprache: Englisch
Tag der mündlichen Prüfung: 17.01.2024
Erstellungsjahr: 2024
Publikationsdatum: 14.02.2024
 
Lizenz: Hohenheimer Lizenzvertrag Veröffentlichungsvertrag mit der Universitätsbibliothek Hohenheim
 
Kurzfassung auf Englisch: This dissertation addresses the dependence between sovereign and bank default risk and the importance of policy uncertainty and interest rates for this nexus. To this end, the thesis includes four self-contained but interrelated studies with different methodological approaches. The first paper sheds light on the cross-country contagion of sovereign and bank default risk between 2009 and 2021 to assess the introduction of the European Banking Union in 2014. Based on Credit Default Swap premia of systemically important banks in the 10 largest eurozone countries, the estimated network structures provide evidence that the introduction of the Single Supervisory Mechanism, as part of the European Banking Union, has been effective in reducing overall financial contagion in the short run (up to 1 month). In the long run, the risk dependence is still very pronounced. Nevertheless, a shock in sovereign or bank risk is less severely transmitted to other eurozone countries after 2014, indicated by lower volatility spillovers. Thus, the Banking Union supports financial stability by weakening the strength of dependence rather than eliminating the dependence itself. The second study takes a closer look at the domestic dependence between sovereign and bank risk in 14 countries. The estimation of dynamic conditional correlations indicates that the dependence is significantly higher in euro member states. This reveals a systematic eurozone risk factor mainly rooted in the home bias of domestic sovereign bond holdings of eurozone banks. Moreover, fixed-effect panel regressions indicate that the sovereign-bank correlation increases in times of great policy uncertainty, high interbank market rates, low bank lending margins, and a low ratio of core bank capital. Economically, banks with a low level of core equity capital are less capable of withstanding shocks to their balance sheets, which spills over to the state and results in higher risk dependence. In addition, banks charge each other higher rates for short-term lending during times of financial distress. In this way, bank liquidity issues and lending aversion in the interbank market are passed on to other banks and ultimately to the sovereign. Overall, the second study emphasizes the importance of bank capital adequacy regulations and joint European policies to mitigate domestic sovereign-bank dependencies. The third study extends prior results and examines the impact of economic policy uncertainty (EPU) on the sovereign-bank nexus by introducing a continuous wavelet time domain. This setting allows to derive causal lead-lag relationships for each point in time. The assessment of the lead-lag relationships in 10 countries shows that a higher level of sovereign default risk leads to an increase in bank risk in the short horizon. In the medium run (6-32 months), the relationship reverses and the default risk of banks determines sovereign risk. Once the influence of policy uncertainty on sovereign and bank risk is eliminated, the partial coherency shows that the sovereign-bank dependence significantly weakens. This reveals the great relevance of political risk factors for the sovereign-bank nexus. The final study addresses the impact of different sources of uncertainty. Besides newspaper-based economic policy uncertainty, the study employs the implied volatility of options written on the S&P500 and a Twitter-based uncertainty index. Based on stock returns of the 22 largest U.S. banks, the computation of principal components, Granger causality, and volatility spillover provides evidence that EPU and Twitter-based uncertainty capture different sources of investor perception in the very short horizon (up to 1 week). Twitter captures consumer uncertainty more appropriately in the short run than newspapers, which usually have a delay in responding to news due to editorial processes. In addition, the study reveals that the impact of uncertainty is considerably stronger for banks with a high ratio of loans to total assets and a large ratio of derivatives to total bank assets. Moreover, banks with a greater loan ratio face a higher level of credit risk. Assuming that bank risk can be transmitted to the state through the sovereign-bank nexus, the results emphasize the importance of differentiating between the sources of uncertainty to evaluate its implications for financial stability. The findings also highlight the increasing importance of social media for the financial markets.
 
Kurzfassung auf Deutsch: Diese Dissertation befasst sich mit der Abhängigkeit der Ausfallrisiken von Staaten und Banken sowie der Bedeutung von (politischer) Unsicherheit und Zinssätzen für diesen Nexus. Zu diesem Zweck umfasst die Arbeit vier in sich geschlossene, jedoch inhaltlich miteinander verbundene Studien mit verschiedenen methodischen Ansätzen. Die erste Studie modelliert länderübergreifende Abhängigkeiten zwischen Staaten und Banken im Zeitraum von 2009 bis 2021, um die Einführung der Europäischen Bankenunion im Jahr 2014 zu bewerten. Basierend auf Kreditausfall-Swap Prämien systemrelevanter Banken der 10 größten Euro-Mitgliedsstaaten zeigen die modellierten Netzwerkstrukturen, dass die Einführung des einheitlichen Aufsichtsmechanismus (SSM) als Teil der Bankenunion die Abhängigkeiten in der kurzen Frist (bis 1 Monat) deutlich verringert hat. Langfristig ist die Risikoabhängigkeit jedoch recht beständig. Dennoch wird ein Schock im Staats- oder Bankenausfallrisiko nach 2014 weniger stark auf andere Länder der Eurozone übertragen, was sich in geringeren Volatilitätsspillover-Effekten widerspiegelt. Entsprechend unterstützt die Bankenunion die Finanzstabilität, indem sie die Stärke der Abhängigkeit abschwächt, anstatt die Abhängigkeit selbst zu beseitigen. Die zweite Studie thematisiert die inländische Abhängigkeit zwischen Staaten und Banken in 14 Ländern. Die Berechnung dynamischer Korrelationen zeigt, dass die Abhängigkeit in Ländern der Eurozone deutlich höher ist. Dies offenbart einen systematischen Risikofaktor in der Eurozone, der hauptsächlich in der Heimatverbundenheit inländischer Banken begründet ist. Darüber hinaus zeigen Panel-Regressionen, dass die Korrelation zwischen Staaten und Banken in Zeiten großer politischer Unsicherheit, hoher Interbankmarktzinsen, niedriger Kreditmargen und einer niedrigen Kernkapitalquote der Banken signifikant zunimmt. Banken mit einem niedrigen Kernkapitalanteil können Schocks in ihren Bilanzen weniger gut abfedern, was sich auf den Staat übertragen und zu einer höheren Risikoabhängigkeit führen kann. Darüber hinaus verlangen Banken in ökonomisch unsicheren Zeiten voneinander höhere Zinsen für kurzfristige Kredite. Auf diese Weise werden Liquiditätsprobleme über den Interbankenmarkt an andere Banken und letztlich an den Staat weitergegeben. Somit untermauert die zweite Studie die Bedeutung von Eigenkapitalvorschriften und einer gemeinsamen europäischen Politik zur Abschwächung des Staat-Banken Nexus. Die dritte Studie baut auf vorherige Ergebnisse auf, indem die Auswirkung von wirtschaftspolitischer Unsicherheit auf den Staat-Banken Nexus genauer betrachtet wird. Die Anwendung kontinuierlicher Wavelet Methoden ermöglicht die Ableitung von kausalen Lead-Lag-Beziehungen für jeden Zeitpunkt. Die Analyse der Lead-Lag-Beziehungen in 10 Ländern zeigt, dass ein höheres Ausfallrisiko von Staaten kurzfristig zu einem Anstieg des Bankenausfallrisikos führt. Mittelfristig (6-32 Monate) kehrt sich die Beziehung um und ein höheres Ausfallrisiko von Banken erhöht das Staatsausfallrisiko. Wenn der Einfluss der politischen Unsicherheit auf das Staats- und Bankenausfallrisiko eliminiert wird, zeigt die partielle Wavelet-Kohärenz, dass die Abhängigkeit signifikant abnimmt. Dies belegt die große Bedeutung politischer Risikofaktoren für den Staat-Banken Nexus. Die letzte Studie befasst sich mit den Auswirkungen verschiedener Quellen von Unsicherheit. Neben zeitungsbasierter Unsicherheit betrachtet die Studie die implizite Volatilität von Optionen auf den S&P500 und einen Twitter-basierten Unsicherheitsindex. Basierend auf Aktienrenditen der 22 größten US-Banken zeigen die Berechnung von Hauptkomponenten, Granger-Kausalität und Volatilität-Spillover, dass zeitungsbasierte und Twitter-basierte Unsicherheit die Anlegerwahrnehmung auf sehr kurze Sicht (bis 1 Woche) unterschiedlich abbilden. In der kurzen Frist bildet Twitter die Unsicherheit der Verbraucher besser ab, da Zeitungen aufgrund redaktioneller Abläufe erst mit Verzögerung auf Nachrichten reagieren können. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, dass der Einfluss von Unsicherheit bei Banken mit einem hohen Anteil an Krediten und einem großen Anteil an Derivaten deutlich stärker ist. Zudem tragen Banken mit einem höheren Kreditverhältnis ein höheres Maß an Kreditrisiken. Unter der Annahme, dass sich Bankenrisiken auf Staaten übertragen können, unterstreichen die Ergebnisse die Bedeutung zwischen den Quellen der Unsicherheit zu differenzieren, um deren Auswirkungen auf die Finanzstabilität zu bewerten. Zudem verdeutlichen die Ergebnisse die Bedeutung sozialer Medien für die Finanzmärkte.

    © 1996 - 2016 Universität Hohenheim. Alle Rechte vorbehalten.  10.01.24