Universität Hohenheim
 

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Kirsch, Steffen

Essays in relationship banking : the efficiency of savings-linked relationship lending and credit information sharing

Aufsätze über Relationship Banking : die Effizienz von sparbasiertem Relationship Lending und der Austausch von Kreditinformationen

(Übersetzungstitel)

Bitte beziehen Sie sich beim Zitieren dieses Dokumentes immer auf folgende
URN: urn:nbn:de:bsz:100-opus-14344
URL: http://opus.uni-hohenheim.de/volltexte/2018/1434/


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SWD-Schlagwörter: Hausbank , Bausparen , Kredit , Disziplinierung
Freie Schlagwörter (Englisch): Relationship Lending , Housing Finance , Contractual Saving for Housing , Credit Information Sharing , Credit Rationing
Institut: Institut für Financial Management
Fakultät: Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
DDC-Sachgruppe: Wirtschaft
Dokumentart: Dissertation
Hauptberichter: Burghof, Hans-Peter Prof. Dr.
Sprache: Englisch
Tag der mündlichen Prüfung: 20.11.2017
Erstellungsjahr: 2017
Publikationsdatum: 08.02.2018
 
Lizenz: Hohenheimer Lizenzvertrag Veröffentlichungsvertrag mit der Universitätsbibliothek Hohenheim ohne Print-on-Demand
 
Kurzfassung auf Englisch: The first part of my thesis concerns credit information production of lenders. In a multi-period partial equilibrium model of lending to private households I compare arm’s-length lending with relationship lending that is based on information production about borrowers in preceding saving relationships. These are often the only source of private information that lenders possess about loan demanding households. The model shows that savings-linked relationship lending leads to a Pareto improvement or an increasing allocative efficiency of the financing market compared to arm’s-length lending in markets of low time preference or low average borrower quality. In these markets, savings-linked relationship lending can overcome financing market failure due to adverse selection, especially for financing volumes that are large in comparison to households’ periodic savings or incomes. Thus, the model shows that savings-linked relationship lending is particularly well suited and economically beneficial for housing finance of private households and is able to increase home ownership rates. Competitive savings-linked relationship lending, as derived in the model, shares major characteristics with contractual saving for housing which is a widespread and important product of housing finance in Continental Europe. My model therefore provides, to my knowledge, the first theoretical relationship lending explanation for contractual saving for housing. Further, my results add a novel economic explanation for synergies between the two main activities of traditional commercial banking, deposit-taking and lending.
The second part of my thesis concerns credit information sharing between lenders. Credit information sharing between lenders can have a disciplinary effect on borrowers because defaulting with one lender ruins the reputation with every other lender (Vercammen, 1995; Padilla and Pagano, 2000). This reputation effect, however, diminishes and finally disappears the more comprehensive credit registries become. I show in a multi-period model of repeated lending that credit information sharing can induce borrower discipline beyond “passive” reputation effects if banks apply classical disciplining, that is, if failure to pay inevitably provokes consequences. I find that such disciplining can Pareto improve the efficiency of the financing market and reduce defaults by overcoming market failure and mitigating underinvestment in projects and in effort, even for comprehensive and unrestricted credit information sharing. I further show that disciplining borrowers by pro rata rationing credit after default is more promising than tightening credit rates. Hence, my model provides a rare case of efficient equilibrium credit rationing: disciplining by credit rationing enhances the efficiency of the market while constituting aggregate equilibrium credit rationing in the sense of Stiglitz and Weiss (1981). Contrary to the previous literature that suggests to restrict and randomize credit reporting in order to prevent diminishing reputation effects, the policy implications following from my work are, first, to rather restrict access to credit registries than their content and, second, to enhance transparency of information sharing.
 
Kurzfassung auf Deutsch: Der erste Teil der Arbeit betrachtet die Informationsproduktion von Kreditgebern über private Haushalte. In einem Mehrperiodenmodell vergleiche ich Arm’s-length-Kredite mit Relationship-Krediten, die auf Informationsproduktion über Kreditnehmer in vorangehenden Sparbeziehungen basieren. Das Modell zeigt, dass dieses sparbasierte Relationship Lending verglichen mit Arm’s-length-Krediten in Märkten mit niedriger Zeitpräferenz oder niedriger durchschnittlicher Schuldnerqualität zu einer Pareto-Verbesserung oder einer steigenden allokativen Effizienz des Finanzmarkts führt. In solchen Märkten kann sparbasiertes Relationship Lending Marktversagen aufgrund von adverser Selektion verhindern, insbesondere für Kreditvolumina, die hoch in Relation zum periodischen Einkommen/Sparen der Haushalte sind. Das Modell zeigt folglich, dass sparbasiertes Relationship Lending besonders für die Wohnungsfinanzierung von Haushalten geeignet und ökonomisch vorteilhaft ist und zudem steigende Wohneigentumsquoten bedingt. Das im Modell abgeleitete sparbasierte Relationship Lending teilt wesentliche Charakteristika mit Bausparen, das in Kontinentaleuropa ein weitverbreitetes und wichtiges Produkt der Wohnungsfinanzierung ist. Folglich bietet mein Modell meines Wissens die erste theoretische Relationship-Lending-Erklärung für Bausparen. Ferner fügen meine Ergebnisse eine neue ökonomische Erklärung für Synergien zwischen dem Einlagen- und dem Kreditgeschäft, den zwei Hauptaktivitäten des traditionellen Bankgeschäfts, hinzu.
Der zweite Teil der Arbeit betrachtet den Austausch von Kreditinformationen zwischen Kreditgebern. Dieser Informationsaustausch kann einen disziplinierenden Effekt auf Kreditnehmer haben, weil diese ihre Reputation bei allen Kreditgebern ruinieren, wenn sie bei einem ausfallen (Vercammen, 1995; Padilla und Pagano, 2000). Dieser Reputationseffekt schwindet allerdings und verschwindet schließlich, je umfassender die Kreditregister werden. Ich zeige in einem Mehrperiodenmodell wiederholter Kreditvergabe, dass der Austausch von Kreditinformationen Disziplinierung jenseits von passiven Reputationseffekten induzieren kann, wenn Banken klassische Disziplinierung anwenden, das heißt, wenn Zahlungsausfälle unweigerlich zu Konsequenzen führen. Ich zeige, dass sogar bei umfassendem und unbeschränktem Austausch von Kreditinformationen solch eine Disziplinierung zu Pareto-Verbesserungen der Finanzmarkteffizienz führen kann und Kreditausfälle durch die Überwindung von Marktversagen und von Unterinvestitionen in Projekte und in unternehmerische Anstrengung verringert werden. Ich zeige weiter, dass die Disziplinierung von Kreditnehmern nach einem Kreditausfall durch pro rata Kreditrationierung effizienter ist als durch Kreditzinserhöhungen. Folglich beinhaltet mein Modell einen seltenen Fall von effizienter Gleichgewichts-Kreditrationierung: Die Disziplinierung mittels Kreditrationierung verbessert die Markteffizienz und konstituiert gleichzeitig aggregierte Gleichgewichts-Kreditrationierung im Sinne von Stiglitz und Weiss (1981). Im Kontrast zur bisherigen Literatur, die vorschlägt den Austausch von Kreditinformationen zu beschränken und zu randomisieren, um abnehmenden Reputationseffekten entgegenzuwirken, folgt aus meiner Arbeit: erstens sollte eher der Zugang zu Kreditregistern als ihr Inhalt beschränkt werden, und zweitens sollte die Transparenz des Informationsaustauschs erhöht statt durch Randomisierung verringern werden.

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