Universität Hohenheim
 

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Hochscherf, Julian

Aspects of demand-side oriented insurance of volatile food prices in developing and emerging countries

Aspekte der nachfrageseitigen Versicherung volatiler Nahrungsmittelpreise in Entwicklungs- und Schwellenländern

(Übersetzungstitel)

Bitte beziehen Sie sich beim Zitieren dieses Dokumentes immer auf folgende
URN: urn:nbn:de:bsz:100-opus-14999
URL: http://opus.uni-hohenheim.de/volltexte/2018/1499/


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SWD-Schlagwörter: Risikomanagement , Mikroversicherung , Dürre , Indien , Preisrisiko , Entwicklungsländer , Basisrisiko
Freie Schlagwörter (Deutsch): Informelles Risikomanagement , indexbasierte Mikroversicherung , Subsistenzlandwirtschaft
Freie Schlagwörter (Englisch): informal risk management , microinsurance , indexbased microinsurance , basis risk , least developed countries, food price risk , subsistence farming
Institut: Institut für Health Care & Public Management
Fakultät: Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
DDC-Sachgruppe: Wirtschaft
Dokumentart: Dissertation
Hauptberichter: Schiller, Jörg Prof. Dr.
Sprache: Englisch
Tag der mündlichen Prüfung: 09.05.2018
Erstellungsjahr: 2018
Publikationsdatum: 04.07.2018
 
Lizenz: Hohenheimer Lizenzvertrag Veröffentlichungsvertrag mit der Universitätsbibliothek Hohenheim
 
Kurzfassung auf Englisch: The dissertation is concerned with the relation between formal and informal risk management in developing and emerging countries in the context of rainfall and food price variability. The dissertation contains three research projects.
In order to systematize the literature on welfare effects of food price volatility and rainfall risks and the related coping strategies, a systematic review on the quantification of these two risk types has been performed. Many studies in the recent past have been published to quantify poverty effects of materialized risk such as drought events or the consequence of the 2008-09 food price crises in emerging and least developed countries. As agrarian economies in least developed countries heavily depend on the correct onset and amount of rainfall quantities, rainfall failures are likely to have adverse consequences for household income and its volatility. In addition, agrarian households in least developed countries are mostly net food consumers and thus highly dependent on the realization of food prices. The review systematizes the empirical evidence on adverse income effects of drought events and food price increases as well as it summarizes the risk management and coping strategies directly linked to these two shock types. A particular emphasis will be given to the stabilizing power of labor markets and adaptation through consumption responses.
The second paper is concerned with informal risk management strategies taken out by agricultural households, in particular with the instrument of labor time allocation. Subsistence farmers in low income countries are confronted with multiple risks. In reaction to them, farm households have developed strategies to cope with yield risks to self-insure against these income shocks. Recent developments in global food markets have increased food price volatility, which, in particular, puts low-income households at risk. When small-scale farmers allocate their labor time over different income generating activities, they face the risk of uncertain purchasing power of income in the presence of food price variability. Thus, the paper analyzes the labor time allocation decision between self-employment and wage labor, taking into account the uncertain purchasing power of wages resulting from food price volatility and the farm production risk induced by rainfall variability. Using a panel structured household data set containing consumer-producer households in rural India, the labor time allocation decision between farming and labor market participation will be analyzed and the effect of production and food price uncertainty on labor time allocation will be estimated. The analysis reveals counterintuitive time allocation effects of risk.
The third project is concerned with formal insurance demand by farm households and the interrelatedness between formal and informal risk provision. For this purpose, a data set for a weather index insurance demand product has been analyzed. Index based microinsurance as a tool to insure the income of agriculturally active households has triggered extensive discussions in the literature. Despite the convincing theoretical argumentation, the demand for these products stays behind expectations. Several studies revealed effects impacting the demand for index insurance, such as liquidity constraints, basis risk, lack of understanding and trust in insurers and products alike. This paper takes a different perspective and hypothesizes that low demand is due to heterogeneous risk exposure towards weather variability among potential insured resulting from informal risk management. The paper tests the impact of income heterogeneity as a measure of risk exposure on insurance demand and finds that risk exposure negatively affects insurance demand. In order to increase demand, it is concluded that product design should emphasize more the importance of income risk composition and exposure of potentially insured.
The dissertation concludes with a critical discussion of how to reconcile formal and informal risk management practices and gives policy implications of how to innovate existing formal insurance products to increase demand.



 
Kurzfassung auf Deutsch: Die Dissertation befasst sich mit dem Verhältnis zwischen formellem und informellem Risikomanagements von Regenfall- und Preisänderungsrisiken landwirtschaftlich aktiver Haushalte in Entwicklungs- und Schwellenländern.
Das zweite Kapitel umfasst einen weitgefassten Literaturüberblick über empirische Studien, die die von Regenfall- und Preisvariabilität verursachten Wohlfahrtseffekte quantifizieren. Insbesondere seit der globalen Nahrungsmittelpreiskrise der Ende der 2000er Jahre haben sich zahlreiche Artikel mit den Folgen von wetter- und preisinduzierten Einkommensshocks beschäftigt. Durch den hohen Grad an regenfallgespeister landwirtschaftlicher Aktivität stellt Regenfallvariabilität in Bezug auf Höhe und Zeitpunkte des Auftretens von Niederschlag einen kritischen Produktionsfaktor dar. Aber auch variable und steigende Nahrungsmittelpreise stellen ein wachsendes Einkommensrisiko für Niedrigeinkommenshaushalte in Schwellen- und Entwicklungsländer dar, da sie zumeist Nettokonsumenten von Nahrungsmitteln sind und die Kaufkraft ihres Einkommens dadurch wesentlich von der Ausprägung von Nahrungsmittelpreisen abhängt. Der Literaturüberblick systematisiert die gemessenen Wohlfahrtseffekte nach ihren Beobachtungsvariablen und gibt weiterhin einen Überblick über die von Niedrigeinkommenshaushalten ergriffenen Risikoanpassungsstrategien. Ein besonderes Augenmerk wird dabei gelegt auf arbeitsmarktbezogene Anpassungsstrategien und Änderungen der Konsum- und Ausgabenmuster.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit den Determinanten des informellen Risikomanagements und dabei insbesondere anhand mit der Strategie der Arbeitszeitaufteilung. Landwirtschaftlich aktive Haushalte in Entwicklungs- und Schwellenländern sind zahlreichen Risiken ausgesetzt. Um sich gegen Risiken zu wappnen, haben Haushalte informelle Anpassungsstrategien entwickelt, die es ihnen erlauben, sich an die jeweilige Risikosituation anzupassen. Jüngste Ereignisse haben gezeigt, dass Nahrungsmittelpreisvolatilität das Einkommen, insbesondere von kleinbäuerlichen Betrieben bedroht. Durch Arbeitszeitallokation erzielen landwirtschaftlich aktive Haushalte neben dem Gewinn aus dem Verkauf ihrer Produkte auch Lohneinkommen. Nahrungspreisvariabilität bedroht dann die Kaufkraft des Einkommens aus Lohnarbeit, wenn Löhne nicht indexiert sind. In dem Kapitel werden daher die Determinanten von Arbeitszeitallokation anhand eines Paneldatensatzes landwirtschaftlich aktiver Haushalte in Indien, insbesondere im Hinblick auf Regenfall- und Nahrungsmittelpreisvariabilität, untersucht.
Im vierten Kapitel wird die Nachfrage nach formellem Versicherungsschutz vor dem Hintergrund informellen Risikomanagements beleuchtet. Zu diesem Zweck wird anhand eines Nachfragedatensatzes eines indexbasierten Wetterversicherungsprodukts aus Indien die Nachfrage durch das Ausmaß informellen Risikomanagements analysiert. Indexbasierte Wetterversicherungen haben ein breites Echo in der wissenschaftlichen Literatur ausgelöst, wobei die Nachfrage nach diesen Produkten im Allgemeinen hinter den Erwartungen zurück bleibt. In der Literatur werden hierzu häufig fehlendes Finanzwissen, Budgetrestriktionen oder Basisrisiko angeführt. In diesem Kapitel wird argumentiert, dass informelles Risikomanagement durch Diversifikation zu heterogener Ausgesetztheit gegenüber Wetterrisiken führt. Diejenigen, die ihr Einkommensportfolio durch informelles Risikomanagement besser gegen Wetterrisiken abschirmen konnten, haben daher geringere Anreize, Wetterversicherung nachzufragen. Die empirische Analyse findet je nach Maß des informellen Risikomanagements Evidenz für diese Hypothese. Um die Nachfrage nach diesen Produkten anzufachen, sollte beim Produktdesign informelles Risikomanagement stärker einbezogen werden.
Die Dissertation schließt mit einer kritischen Betrachtung, wie formelles und informelles Risikomanagement durch angepasstes Produktdesign zum Nutzen der bedrohten Haushalte besser miteinander in Einklang gebracht werden können.

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