Universität Hohenheim
 

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Häuser, Inga

Impact of rubber tree dominated land-use on biodiversity and ecosystem services in the Greater Mekong Subregion

Einfluss von kautschukgeprägter Landnutzung auf Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen in der Greater Mekong Subregion

(Übersetzungstitel)

Bitte beziehen Sie sich beim Zitieren dieses Dokumentes immer auf folgende
URN: urn:nbn:de:bsz:100-opus-13711
URL: http://opus.uni-hohenheim.de/volltexte/2017/1371/


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SWD-Schlagwörter: Südostasien , Naturschutz , Nachhaltigkeit
Freie Schlagwörter (Englisch): South-East Asia , conservation , sustainability
Institut: Institut für Pflanzenproduktion und Agrarökologie in den Tropen und Subtropen
Fakultät: Fakultät Agrarwissenschaften
DDC-Sachgruppe: Landwirtschaft, Veterinärmedizin
Dokumentart: Dissertation
Hauptberichter: Sauerborn, Joachim Prof. Dr.
Sprache: Englisch
Tag der mündlichen Prüfung: 29.05.2017
Erstellungsjahr: 2017
Publikationsdatum: 25.07.2017
 
Lizenz: Hohenheimer Lizenzvertrag Veröffentlichungsvertrag mit der Universitätsbibliothek Hohenheim
 
Kurzfassung auf Deutsch: Die vorliegende Dissertation analysiert den Einfluss von steigendem Kautschukanbau (Hevea brasiliensis) hinsichtlich Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen (ÖSD) in der Greater Mekong Subregion. Kautschukplantagen beeinflussen die Bereitstellung verschiedener Ökosystemdienstleistungen wie Kohlenstoffspeicherung, Wasserverfügbarkeit und –qualität und beeinträchtigt die Biodiversität.
Um diese Einflüsse zu untersuchen war die erste Aufgabe die Erstellung eines Überblicks über Veröffentlichungen bezüglich ÖSD und Biodiversität in Kautschuk-Anbaugebieten. Die Literaturübersicht zeigte, dass die Mehrzahl der Publikationen nur eine einzige oder sehr wenige ÖSD behandelt. Dies entspricht nicht den Anforderungen von Entscheidungsträgern, die für fundierte Entscheidungen hinsichtlich Landnutzungsplanung oder die Entwicklung von Zahlungen für ÖSD ein holistisches Bild brauchen, das mehrere ÖSD simultan betrachtet.
Um einen Beitrag zu einer holistischeren Sichtweise zu leisten, war die zweite Aufgabe die Analyse des Einflusses von Kautschuk auf die ÖSD Kohlenstoffspeicherung, Bodenerosion, Wasserverfügbarkeit und -qualität, sowie Einkommen und Existenzsicherung. Obwohl es bezüglich der Kohlenstoffbindung in verschiedenen Landnutzungsformen noch große Unsicherheiten gibt, verdichten sich die Hinweise darauf, dass in Kautschukplantagen weniger Kohlenstoff gespeichert ist, als in natürlichen Wäldern. Das Risiko von Erodibilität von Böden in Kautschukanlagen ist im Vergleich zu natürlichen Wäldern höher. Der lokale und regionale Wasserkreislauf wird von Kautschukplantagen ebenfalls beeinflusst. Die Wasserqualität für Menschen und wasserlebende Organismen wird ebenfalls beeinträchtigt. Zweifelsfrei hat die Einführung von Kautschuk eine signifikante Steigerung des Farmeinkommens bewirkt. Allerdings legen sich die Bauern mit der Kautschukproduktion auf Jahrzehnte fest und sind somit abhängig von einer einzelnen Kultur. Weitere ökologische Gefahren bestehen durch Pflanzenkrankheiten und –schädlinge, ungünstige Witterung oder Klimaveränderung. Die Auswertung der Studien zeigte deutlich, dass der zunehmende Kautschukanbau in der GMS von verschiedenen Problemen und Bedrohungen für die Bauern und die Umwelt begleitet wird. Die Entwicklung von nachhaltigen Landnutzungskonzepten ist daher unabdingbar. Aufgrund der beschriebenen Ergebnisse basieren Vorschläge für eine nachhaltigere Landnutzung auf Diversifizierung der Plantagen und die Wiederaufforstungen von Wäldern, beides erfordert aber ökonomische Anreize für die Bauern.
Ein weiterer Teil der Dissertation behandelt die Entwicklung eines Biodiversitäts-Indikators, der in bestehenden Biodiversitätsmodellen verwendet werden kann. Unser Datensatz umfasste Flora, Vertebraten und Invertebraten. Der resultierende Indikator wurde als Eingabe in ein bestehendes Modell zur Bewertung von ÖSD verwendet. Abschließend wurde eine Landnutzungskarte aus dem Jahr 2007 mit zwei Szenarien verglichen. Um ein differenzierteres Bild zu erhalten wurden zusätzlich Untergruppen analysiert. Die erste Untergruppe „Arten für den menschlichen Gebrauch“ beinhaltete nur die Arten, die der Mensch direkt nutzt (Wildbienen für die Honigproduktion und Pflanzen für Traditionelle Chinesische Medizin). Die zweite Unter-gruppe „Rote Liste Arten“, bestehend aus Pflanzen und Säuger die auf der roten Liste verzeichnet sind, wurde getrennt untersucht, um Naturschutzaspekte mit einzubeziehen. Die Ergebnisse zeigten, dass es bei einer Beschränkung auf die Arten „für den menschlichen Gebrauch“ weniger Unterschiede zwischen den Szenarien gibt, da die Medizinalpflanzen auch in Kautschukplantagen vorkommen, wenn auch mit anderen Arten (Generalisten und Ruderalpflanzen). Dies führt zu einer wichtigen Schlussfolgerung: Allein die Entscheidung „Was“ untersucht wird ist nicht ausreichend (Biodiversität), sondern auch das „Wie“ (Gruppierung von verschiedenen Artgruppen) ist wichtig, da es erhebliche Auswirkungen auf die Ergebnisse hat.
In einem letzten Aspekt wurde die Übertragbarkeit der Projektergebnisse auf andere Regionen der Welt untersucht, um die Relevanz des Kautschukanbaus auch für Gebiete außerhalb des eigentlichen Untersuchungsgebietes zu ermitteln. Dafür wurde das System der „Land-Archetypen“ benutzt, das eine große Auswahl von Landnutzungsintensitäten verwendet und gleichzeitig ökologische und sozio-ökonomische Gegebenheiten mit einbezieht. In einem ersten Schritt wurde der Projekt-Archetyp definiert, basierend auf der Zusammenführung von globalen Indikatoren mit deren Hilfe Landnutzung und Landeigenschaften beschrieben werden können. Für das Verbundprojekt Sustainable Rubber Cultivation in the Mekong Region wichen nur wenige der 32 untersuchten globalen Indikatoren von den realen lokalen Werten ab. Das Übertragbarkeitspotenzial für die GMS war relativ hoch und unterstützt damit die Wichtigkeit der Projektergebnisse für diese große Region.
 
Kurzfassung auf Englisch: The present dissertation analyzes the impact of rubber tree (Hevea brasiliensis) dominated land-use on biodiversity and ecosystem services (ESS) in the Greater Mekong Subregion (GMS). Although originating from South-America natural rubber is mainly cultivated in South-East Asia. This expansion of rubber plantations affects different ESS such as carbon storage, availability and quality of water and threatens biodiversity in this highly biodiverse region.
In order to analyze these impacts the first task was to give a comprehensive overview about publications concerning ESS and biodiversity in rubber cultivation systems. A thorough literature review showed that the majority of publications concentrated on single or few ESS, which does not match the demands of decision-makers. In order to make sound decisions for land-use planning or developing Payments for Ecosystem Services Schemes a holistic view including multiple services.
In order to fill this knowledge gap, the second task was to analyze the impacts of rubber on the ESS carbon storage, soil erosion, water availability and water quality and economically and socially related ESS, such as income and livelihood security. Although there are still great uncertainties about carbon storage in different land-use systems there are hints that the carbon storage in rubber plantations is lower than in natural forests. Concerning erodibility, rubber plantations increase the soil erosion risk compared to natural forests. Rubber cultivation also affects the local and regional water balance. Since rubber production in monocultures requires the use of huge amounts of pesticides and chemical fertilizers which enter the aquatic system by rainfall-induced run-off, water quality for humans and aquatic organisms is as well threatened. Undoubtedly, from an economic point of view the introduction of rubber resulted in significant increases in household income and is hence a possibility to move households and communities out of poverty. However, by deciding to grow rubber, farmers are committing themselves for decades to come and are thus dependent on a single product, which exposes them to further risks. In addition, there are ecological hazards due to crop diseases, pests, unfavorable weather conditions or changes in climate. The review of studies clearly indicates that increasing rubber cultivation in the GMS is accompanied by various problems and threats to farmers and the environment. Therefore, the development of more sustainable land-use concepts is required. Concordantly, suggestions for land-use change are based on system diversification and forest restoration, which both require economic incentives for farmers.
The next part of this dissertation deals with the development of a biodiversity indicator (based on selected flora and fauna species) that can be included in existing biodiversity models to show the impact that different rubber cultivation scenarios will have on various species groups. A combination of multi-species data supplemented with literature data was used and included flora, vertebrates and invertebrates. The resulting indicator was used as input into an established ESS assessment framework. Finally, a current land-use map from 2007 was compared with two scenarios. In order to get a more detailed picture, sub-groups of biodiversity were analyzed as well. First, a sub-group of “human use species” category was assessed which included only species which are directly used by humans. Second, the sub-group “red list species”, consisting of red list plants and mammals was analyzed separately to include the conservational aspect. The results showed that when considering the indices from the category “human use species” there is less of an impact between the scenarios, because medicinal plants for example are still commonly distributed within rubber plantations, albeit with different species (generalists, ruderal flora). This leads to an important conclusion: not only the decision on “what” is analyzed (biodiversity), but also “how” it is analyzed (groups of different species) considerably influences the results.
To complete this dissertation the transferability of this place-based research to other regions of the world was tested to assess the relevance beyond the study area. To do this the system of land archetypes was used, which utilizes a wide range of land-use intensity metrics and incorporates simultaneously environmental and socio-economic conditions. In a first step, the ‘project archetype’ was defined, based on a synthesis of global land system indicators. For the project Sustainable Rubber Cultivation in the Mekong Region, only few of the 32 global indicators did not closely match the local reality. The transferability potential for the GMS was quite high and therefore emphasizes the importance of the project results for this huge region.

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