Universität Hohenheim
 

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Schmitt, Josephine B.

Vom Glauben, Berge versetzen zu können : subjektive Beurteilung von Medienqualität und Selbstwirksamkeit als Wegbereiter politischen Wissens

About the faith to move mountains : perceived quality of media and self-efficacy as pathway to political knowledge

Bitte beziehen Sie sich beim Zitieren dieses Dokumentes immer auf folgende
URN: urn:nbn:de:bsz:100-opus-12206
URL: http://opus.uni-hohenheim.de/volltexte/2016/1220/


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SWD-Schlagwörter: Internet , Medienkompetenz , Selbstwirksamkeit
Freie Schlagwörter (Deutsch): Panelstudie , subjektive Qualitätsbeurteilung
Freie Schlagwörter (Englisch): Internet , media literacy , perceived quality , self-efficacy , panel survey
Institut: Institut für Kommunikationswissenschaft
Fakultät: Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
DDC-Sachgruppe: Sozialwissenschaften, Soziologie, Anthropologie
Dokumentart: Dissertation
Hauptberichter: Trepte, Sabine Prof. Dr.
ISBN: 978-3-7375-8527-9
Sprache: Deutsch
Tag der mündlichen Prüfung: 16.09.2015
Erstellungsjahr: 2016
Publikationsdatum: 06.07.2016
 
Lizenz: Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer Creative Commons-Lizenz lizenziert.
 
Kurzfassung auf Deutsch: Junge Nutzer ziehen vermehrt das Internet als Informationsmedium vor. Dort steht sich eine nahezu unüberschaubare Vielfalt von redaktionell erstellten Inhalte und user-generated Content gegenüber. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen setzt sich diese Arbeit die Klärung der Fragen zum Ziel, wie sich Jugendliche im Internet orientieren, sich politisches Wissen aneignen und welche Rolle die subjektive Beurteilung der Medienqualität der zur Information verwendeten Angeboten sowie die medien- und politikbezogene Selbstwirksamkeit in diesem Prozess spielen. Die Schwerpunktsetzung auf subjektive Qualitätsbeurteilungen als treibende Kraft hinter Lernprozessen mit Medien geht dabei auf eine Verknüpfung der Theorie der subjektiven Qualitätsbeurteilung (Wolling, 2009) mit der sozial-kognitiven Theorie (Bandura, 1986, 2001; Niemi, Craig, & Mattei, 1991) und lernpsychologischen Erkenntnissen zur Bedeutung der subjektiven Beurteilung von Lehr-/Lernmedien und Lernumgebung für das Lernen von Informationen (z. B. Salomon, 1984) zurück.
Neben der Klärung der Frage, wie die oben genannten Faktoren den Prozess des politischen Lernens bei Jugendlichen beeinflussen, möchte diese Studie zudem einen Beitrag dazu leisten, die ablaufenden psychologischen Prozesse in der Praxis zu fördern. Sie untersucht daher auch, wie Jugendliche und junge Erwachsene darin unterstützt werden können, das Internet zielführend und effektiv einzusetzen, um aus der Menge der dort verfügbaren Nachrichten relevante und nützliche Informationen auszuwählen.
Um die angenommenen Beziehungen zu überprüfen, Entwicklungen feststellen und kausal nachweisen zu können, wurde eine dreiwellige Panel-Befragung mit Jugendlichen der Klassenstufen 9 bis 13 durchgeführt. Ein Teil der Jugendlichen nahm zudem an einer medienpädagogischen Intervention vor dem zweiten Erhebungszeitpunkt teil.
Die Ergebnisse zeigen, dass subjektive Qualitätsbeurteilung von Onlineangeboten, vermittelt durch mediale und politische Selbstwirksamkeit, einen bedeutsamen Einfluss auf politisches Wissen hat. Zwar konnte im Rahmen der Studie kein direkter Einfluss der medienpädagogischen Intervention auf die subjektive Qualitätsbeurteilung sowie der medialen Selbstwirksamkeit der Jugendlichen gezeigt werden. Jedoch können Verbesserungen im politischen Wissen bei der Interventionsgruppe vorsichtig im Hinblick auf eine Veränderung des Informationsverhaltens infolge der Intervention interpretiert werden.
Die Studie gibt erstmals Hinweise darauf, dass der Fokus der Medienerziehung nicht nur auf der Vermittlung gesellschaftlicher Maßstäbe qualitativ hochwertiger Medienangebote liegen sollte, sondern auch darauf, Jugendlichen ein positives Gefühl gegenüber den von ihnen genutzten Medien zu vermitteln und dadurch deren mediale sowie politische Selbstwirksamkeit und schlussendlich ihr politisches Wissen zu fördern. Sie liefert damit eine kommunikationswissenschaftlich fundierte Handlungsempfehlung für die medienpädagogische Praxis.
 
Kurzfassung auf Englisch: The Internet has become a significant source for political information especially for younger generations. However, the evaluation and selection of relevant information becomes increasingly difficult as a growing number of diverse sources and content are available. Based on this observation, the present study aims to get to the bottom of the questions (1) how adolescents navigate through the vast amount of available information on the Internet (i.e., evaluation and selection of information sources) and (2) how they acquire political knowledge. More precisely the study analyzes which psychological factors contribute to adolescents’ political learning from online information sources and how these processes may be supported by media literacy programs in school. The book draws from and connects different lines of existing theoretical and empirical research: studies on perceived information quality (Wolling, 2009), social-cognitive theory (Bandura, 1986; Niemi, Craig, & Mattei, 1991) as well as research from learning psychology (e.g., Salomon, 1984). I propose that perceived information quality, media self-efficacy, internal political efficacy, and political knowledge should be understood as consecutively linked.
To address the mentioned questions, I conducted a three-wave panel study with adolescents (9th to 13th grade). Moreover, a subsample participated in a media literacy intervention that took part before the second wave. Results demonstrate that perceived information quality of online news sources influences media self-efficacy, which, in turn, is related to internal political efficacy. Furthermore, internal political efficacy is being shown to positively influence political knowledge. Perceived information quality engenders trust in an individual’s media-related and political abilities, which leads to a more successful processing of political information among young adults. However, results regarding the effectiveness of the media literacy intervention are mixed. I found no direct effect of the media literacy intervention, nevertheless, a significant improvement in knowledge of the experimental group may indicate some indirect effects.
All in all, these findings underline the importance of analyzing not only news media exposure but also perceived information quality as a predictor of political knowledge. Moreover, the results shed some light on the mediating role of media self-efficacy and political efficacy in the context of political knowledge acquisition. It can be concluded that not only exposure to qualitatively good sources for political information leads to an increase in political knowledge but also giving young adults the feeling that they are using sources of high quality.

    © 1996 - 2016 Universität Hohenheim. Alle Rechte vorbehalten.  15.04.15