Universität Hohenheim
 

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Choocharoen, Chalathon

Recording, validating and scaling up local ecological knowledge of ethnic minority farmers in Northern Thailand and Northern Laos

Erfassung, Validierung und Aufstufung (scaling up) von lokalem bäuerlichem Wissen ethnischer Minoritäten in Nordthailand und Nordlaos

(Übersetzungstitel)

Bitte beziehen Sie sich beim Zitieren dieses Dokumentes immer auf folgende
URN: urn:nbn:de:bsz:100-opus-11589
URL: http://opus.uni-hohenheim.de/volltexte/2016/1158/


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SWD-Schlagwörter: Thailand <Nord> , Laos <Nord> , Minderheit
Freie Schlagwörter (Deutsch): Kardamom , Silvopastorale Systeme , lokale Bodenkartierung , lokales Wissen , AKT5
Freie Schlagwörter (Englisch): Cardamon , silvopastoral system , local soil mapping
Institut: Institut für Sozialwissenschaften des Agrarbereichs
Fakultät: Fakultät Agrarwissenschaften
DDC-Sachgruppe: Landwirtschaft, Veterinärmedizin
Dokumentart: Dissertation
Hauptberichter: Hoffmann, Volker Prof.
Sprache: Englisch
Tag der mündlichen Prüfung: 27.07.2015
Erstellungsjahr: 2015
Publikationsdatum: 04.02.2016
 
Lizenz: Hohenheimer Lizenzvertrag Veröffentlichungsvertrag mit der Universitätsbibliothek Hohenheim
 
Kurzfassung auf Deutsch: Lokales Wissen als Konzept wird von vielen Disziplinen anerkannt und untersucht. Der Focus der Betrachtung hat sich dabei von einer Definition als “eingeborenes” oder “traditionelles” Wissen verlagert auf das Verständnis als dynamische und grundsätzliche Basis von Entscheidungsprozessen. Ein Forschungsumfelds, das für partizipative Prozesse förderlich ist, kann die bisherige Spaltung zwischen lokalem und wissenschaftlichem Wissen überbrücken.
Im einleitenden Teil dieser Studie wird erläutert, wie lokales Wissen sich aus Prak-tiken, Glauben, Werten und Weltsichten zusammensetzt. Wissenssysteme verändern sich ständig unter dem Einfluss von Machtbeziehungen und in Wechselwirkung zwischen Innen und Außen von Gemeinschaften. Entsprechend sind lokales Wissen und lokale Praxis als angepasste Antworten auf interne und externe Veränderungen zu verstehen.
Die Studie basiert methodisch auf PRA-Verfahren und einem “Werkzeugkasten zur Erfassung von lokalem ökologischem Wissen” und gibt Überblick und konzeptionellen Rahmen zu lokalem Wissen im Bereich nachhaltiger Landnutz¬ung.
Lokale Wissenssysteme sind besonders für ländliche Arme eine entscheidende Ressource. Sie sind die Basis für Entscheidungen zur Nahrungs-Sicherung, zur menschlichen und tierischen Gesundheit, zur Erziehung und zum Management der natürlichen Ressourcen. Lokale Wissenssysteme bedingen, wie die Menschen mit ihrem Wissen umgehen, das über Generationen entstanden ist und angewandt wird. Sie bestimmen die Interaktion zwischen den ansässigen Menschen und ihrer natürlichen Umgebung.
Die im ersten Artikel (Kap. 4) dargestellte Untersuchung, zeigt mittels Gruppendiskussionen und Geländebegehungen, dass Bauern 6 der 8 von Wissenschaftlern identifizierten Klassen erkennen und einsetzen. Die parti¬zipativen Boden-Kartierungs-Aufgaben erlaubten es schließlich, eine Dorf-umfassende Bodenklassifikation zu erstellen. Damit können die Bauern die Eignung von Flächen für eine alternative Bebauung abschätzen, und so künftig Einnahmen steigern. Die Forscher konnten aus den Übereinstimmungen zwischen bäuerlichen und wissenschaftlichen Kriterien schnellere Verfahren für die Erstellung regionaler Boden¬karten ableiten. Insofern schuf die Kombination der beiden Wissenssysteme klare Syn¬ergien für beide Partner.
Der zweite Artikel (Kap. 5) zeigt, dass traditionelle agro-sylvo-pastorale Systeme ein zentrales Element nachhaltiger Waldwirtschaft sein können, und die Bergbauern in den SO-asiatischen Regenwaldgebieten ein Interesse an nach¬haltiger Bewirtschaftung haben. Die Regierungen haben bisher das lokale Wissen ignoriert. Ein Ländervergleich zeigt, dass gleiche Strategien der Bauern in Nord-Thailand und dem benachbarten Laos mit unterschiedlichen Politiken begegnet wird (förderlich und behindernd). Die Integration des lokalen Wissens über die nachhaltige Nutzung von Agrarpotenzialen im Hochland in Wissenschaft und Politik kann großen Fortschritt bringen.
Der dritte Artikel (Kap. 6) zeigt klar, dass das Sammeln oder Anbauen von Kardamom ein wirksam das Einkommen von Armen und Kleinbauern im Hochland verbessert. Kardamom wird aus Laos v.a. nach China exportiert. Die Wertschöpfungskette wurde erfasst und die sozio-ökonomischen Potenziale für Sammler und Anbauer bestimmt. Das Geschäft ist lohnend. Allerdings sind Sammler in manchen Jahren von Übernutzung bedroht, und Händler bezahlen sie gerne schlechter als bessergestellte Bauern. Die Trocknung weist noch wesentliche Potentiale auf, durch einfache und schonendere Verfahren bessere Qualität zu erzielen. Die Politik kann durch Programme zur Erhaltung von Waldgebieten in Dorfnähe dazu beitragen, den Ärmsten der Armen in Nord-Laos, diese Einkommensquelle zu erhalten.
Die besondere Herausforderung für das Ressoucen-Management besteht in der Verbindung von nachhaltiger und lohnender Agrarproduktion mit Ökosystem-Diensten und dem Erhalt der natürlichen Ressourcen. Lokales Wissen kann dabei helfen, von der Wissenschaft und Poli¬tik seither übersehene ökologische Zusammenhänge zu erkennen und zu berück¬sichtigen. Es kann künftige Forschung befruchten, als Vergleichsquelle für wissen¬schaftliche Ergebnisse dienen und so ganz wesentlich zu einem nachhaltigen Manage¬ment natürlicher Ressourcen beitragen und die Ressourcen und Lebensverhältnisse auf dem Land verbessern helfen.
 
Kurzfassung auf Englisch: Conceptually, local knowledge is recognized and investigated by a wide array of disciplines, and the focus has shifted from definition of ‘indigenous’ or ‘traditional’ knowledge to a perception of local knowledge as a dynamic concept and a principal basis for decision-making processes. This enables the creation of a research environment that is conducive to participatory approaches seeking to bridge the division between local and scientific knowledge.
This thesis explains how local knowledge systems are composed by different know-ledge types, such as practices and beliefs, values, and worldviews. The knowledge systems change constantly under the influence of power relations and cross-scale linkages both within and outside the community. Likewise, local knowledge and practices need to be understood as adaptive responses to internal and external changes which result e.g. in disaster preparedness or sustainable growth of livelihoods at the local level.
This thesis is based on interviews and using PRA tools about local knowledge and practices and attempts to give an overview and framework of local knowledge in sustainable land use and an understanding of the benefits and problems involved.
Local knowledge systems (LKS) are an important part of the lives of the poor. They are the basis for decision-making of communities in food security, human and animal health, education, and natural resource management. LKS point to how indigenous people manipulate their knowledge, which has accumulated, evolved and practiced for generations. They epitomize the relationship and interaction between local peoples and their natural surroundings.
In the study shown in paper I (Chapter 4), results based on group discussions shows farmers use 6 out of 8 scientific soil classifications. Through participatory soil mapping exercises, it was sought to develop a single, comprehensive soil classification reflecting the main soil types in the village territory. This process helped to explore the potential for using local soil classification towards regional soil mapping. It was concluded that the comparison of scientific soil classification and soil survey maps with local knowledge of soils can generate valuable synergies through integrating the perceptions of soil properties of scientists and farmers. Moreover, villagers in this research area will be able to have alternative or complementary options to grow plants and to generate improved revenues in the future.
In paper II (Chapter 5), it was found that traditional silvopastoral systems are a key component of sustainable forest management. Forestry and forst use is a part of the established activities of upland farmers, who show interest in sustainable management and utilization of their natural resources. Local farmers knowledge has been so far excluded from governmental development policies. A country comparative analysis shows similar strategies of farmers but different (promoting / prohibiting) national policies. Local ecological knowledge about sylvo-pastoral systems can provide useful resources for striving towards more sustainable highland agro-ecosystems, if it is integrated into scientific analysis and policy making.
Paper III (Chapter 6) found that cardamom plantations/collections are considered as an effective approach to poverty alleviation and sustainable rural development under conditions of increased resource scarcity in the uplands of Northern Laos. The analysis of the value chain revealed various potentials for development. The main policy implication is that protecting the remaining of natural and secondary forests, for instance through making use of evolving international support mechanisms for community based forest protection including REDD-plus, will not only be of advantage for biodiversity conservation and climate change mitigation, but would also improve the livelihoods of the poorest in the uplands of Northern Laos.
The challenge for national resource managers is to combine the management of agricultural functions with ecological benefits through sustainable agriculture practices to enhance the livelihoods of local people. Local ecological knowledge can offer proven alternatives and complementary explanations of ecological cause-and-effect relationships. It may prove useful in further scientific investigation and can be utilized as a cross-reference with other findings and therefore contribute to sustainable resource management and improve the quality of local resources and livelihoods.

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