Universität Hohenheim
 

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Andrianov, Vladislav

Funktion der föderalen und regionalen Getreidefonds und deren Bedeutung unter marktwirtschaftlichen Verhältnissen

The operation of federal and regional state funds and their relevance in the market relationships

Bitte beziehen Sie sich beim Zitieren dieses Dokumentes immer auf folgende
URN: urn:nbn:de:bsz:100-opus-711
URL: http://opus.uni-hohenheim.de/volltexte/2005/71/


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SWD-Schlagwörter: Getreidepolitik , Getreidemarkt , Dissertation , Russland , Getreideproduktion , Interventionismus , Interventionspreis , Regulierung
Freie Schlagwörter (Englisch): grain policy , grain market , dissertation , Russia , grain production , state regulation , intervention price , state intervention
Institut: Institut für Landwirtschaftliche Betriebslehre
Fakultät: Fakultät Agrarwissenschaften
DDC-Sachgruppe: Landwirtschaft, Veterinärmedizin
Dokumentart: Dissertation
Hauptberichter: Zeddies, J. Prof. Dr.
Sprache: Deutsch
Tag der mündlichen Prüfung: 29.03.2004
Erstellungsjahr: 2003
Publikationsdatum: 20.04.2005
 
Lizenz: Hohenheimer Lizenzvertrag Veröffentlichungsvertrag mit der Universitätsbibliothek Hohenheim ohne Print-on-Demand
 
Kurzfassung auf Deutsch: Auf der Basis der Analyse der geschichtlichen Strukturentwicklung des russischen Getreidesektors, einer empirischen Untersuchung von den staatlichen Getreidefonds auf föderaler und regionaler Ebene und von den Getreideproduzenten im Gebiet Brjansk sowie anhand dynamischer Betriebsentwicklungsplanungen wird in der vorliegenden Untersuchung der laufende Prozess der Bildung des gemeinsamen Getreidemarktes in Russland analysiert. Wichtiges Ziel der Arbeit ist es, den Nutzeffekt der verschiedenen staatlichen Instrumente zur Regelung der Getreideproduktion auf beiden Ebenen in Russland festzustellen und Empfehlungen zur Wirkung und Gestaltung der Getreidepolitik in Russland vorzulegen.

Die vorliegende Arbeit beruht in den wesentlichen Teilen auf Datenerhebungen bei Getreideproduzenten sowie Goskomstat im Gebiet Brjansk. Darüber hinaus wurden allgemeine Statistiken sowie Fachliteratur zu den Problemen der Entwicklung der Getreidemärkte in Russland und der staatlichen Eingriffe in die marktwirtschaftlichen Verhältnisse ausgewertet. Zu der Durchführung der Betriebsentwicklungsplanungen wird auf der Grundlage von empirisch erhobenen Daten der Getreideproduzenten sowie auf der Basis normativer Daten russischer Forschungsinstitutionen ein simultan-dynamisches Modell entwickelt. Danach werden ausgewählte Entwicklungsszenarien für Betriebe gebildet und dynamische Planungsrechnungen für einen Zeitraum von 3 Jahren durchgeführt. Mit Hilfe dieser Planungsrechnungen werden die Entwicklungschancen der landwirtschaftlichen Großunternehmen unter jetzigen und alternativen Rahmenbedingungen der regionalen Getreidepolitik analysiert und die vorhandenen Entwicklungshemmnisse bewertet.

Die Bedeutung Russlands auf dem Weltgetreidemarkt war schon in der Mitte des 19.ten Jahrhunderts erheblich. Das Land kontrollierte damals einen hohen Exportteil von Weizen, Roggen, Gerste und Hafer. Die Entwicklung der Eisenbahn während dieser Periode führte zu einer Verringerung der regionalen Preisunterschiede und Erweiterung der Getreideproduktion in neue Gebiete. Die Getreideerträge in Russland näherten sich allmählich denen in den USA und Europa. Die funktionierenden Getreidebörsen verbesserten die Transparenz des Marktes und förderten die Bildung funktionsfähiger Markte im Land.

Die Oktoberrevolution hat die Integration des russischen Getreidemarktes in den Weltgetreidemarkt gebremst. Während der ehemaligen Sowjetunion waren die
Getreideproduzenten von den Entwicklungstendenzen auf dem Weltmarkt getrennt. Der Getreideexport stand unter Kontrolle staatlicher Behörde. Nur der Staat konnte das Getreide exportieren und Einnahmen aus Exportgeschäften flossen in den föderalen Haushalt. Die Kollektivierung der sowjetischen Landwirtschaft und der Ausbruch des zweiten Weltkrieges trugen zu der Entstehung einer wachsenden Rückständigkeit der russischen Getreidewirtschaft bei, was sich in der niedrigeren Intensität der Getreideproduktion niederschlug. Die Getreideproduzenten hatten keine Anreize wettbewerbsfähige Produkte für den Weltmarkt zu produzieren. Im Januar 1992 war die staatliche Preiskontrolle bei den meisten landwirtschaftlichen Produkten abgeschafft. Das verursachte eine sehr hohe Steigerung der Lebensmittelpreise auf dem Binnenmarkt. Der Staat behinderte die Preiserhöhung bei einigen grundlegenden Produkten wie Brot und Milch, indem die Berechtigung für Preiskontrollen von den föderalen zu den regionalen Behörden verschoben worden war. Als Folge davon besteht zur Zeit in einzelnen Regionen eine breite Palette von staatlichen Instrumenten, die zur
Regelung der örtlichen Märkte eingesetzt werden.
 
Kurzfassung auf Englisch: In the work is discussed the formation of a Russian grain sector on the ground of analysis of its structure development during the last two centuries, empirical research for activity of state grain funds on federal and regional levels and grain producers in Bryansk oblast. The dynamic planning is used as well to learn more about the development of producers in the region. The goal of the work is to identify an economic effect coming from various instruments, which are used by the state regulating grain production on the both levels and to make recommendations to the influence and organization of the grain policy in Russia.

The work is mainly based on statistics from grain producers and Goskomstat in Bryansk oblast. Furthermore common statistics and a professional literature dedicated to the problems of development of Russian grain markets and to state intervention in the market have been evaluated. Based on empirical statistics from grain producers and normative information from Russian research institutes a simultaneous dynamic model has been worked out to make business planning. After this case scenarios showing the development of producers in the region have been developed and the middle-term planning for a period of three years carried out. With the aid of this planning the development chances of agricultural enterprises under present and alternative basic conditions of regional grain policy are analyzed and existing restraints of business are reviewed.

In the middle of the 19th century Russia had a significant impact on the world grain market. At that time the country controlled a high market share for wheat, rye, barley and oat. The development of a railroad during this period caused the regional price differences to be settled and the grain production to be expanded into new regions. The grain crops in Russia grew near the crops in the USA and Europe gradually. Running grain bourses bettered the market transparency and boosted the formation of functioning markets in the country.

The October revolution slowed down the integration of Russian grain market into world market. During the former Soviet Union Russian grain producers have been separated from the development trends on the world market. The grain export has been controlled by the state. Only the state could export the grain and income from export trade flowed into the federal budget. Collectivization of the soviet agriculture and outbreak of the Second World War contributed to a growing backwardness of the Russian grain sector. That was reflected in a lower level of grain production in Russia. Grain enterprises had any incentives to produce the competitive products which could be sold on the world market. In January 1992 the government monopoly on trade with most agricultural products has been abolished. This caused an increase in the price level of the food on domestic markets. The government constrained the price increase by some basic products like bread and milk but the price control for them has been moved to the area of responsibility of regional authorities. As a result of that there is a wide palette of state instruments at present, which are used for regulation of local grain markets.

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