Universität Hohenheim
 

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Knittel, Michael

Europäischer Lender of Last Resort

Bitte beziehen Sie sich beim Zitieren dieses Dokumentes immer auf folgende
URN: urn:nbn:de:bsz:100-opus-2414
URL: http://opus.uni-hohenheim.de/volltexte/2008/241/


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SWD-Schlagwörter: Lender of last resort
Institut: Institut für Volkswirtschaftslehre (bis 2010)
DDC-Sachgruppe: Wirtschaft
Dokumentart: ResearchPaper
Schriftenreihe: Hohenheimer Diskussionsbeiträge
Bandnummer: 290
Sprache: Deutsch
Erstellungsjahr: 2007
Publikationsdatum: 18.02.2008
 
Lizenz: Hohenheimer Lizenzvertrag Veröffentlichungsvertrag mit der Universitätsbibliothek Hohenheim ohne Print-on-Demand
 
Kurzfassung auf Deutsch: In der Vergangenheit war es lange Zeit still um die Frage, ob ein monetäres System einen Lender of Last Resort (im weiteren LOLR) benötigt oder nicht, d.h. einen Geldgeber, der in der Lage ist, Kredite zu vergeben und Zusammenbrüche von Banken zu verhindern in Perioden, in denen kein anderer Geldgeber entweder in der Lage oder bereit ist, Liquidität in ausreichendem Maße zur Verfügung zu stellen, um Finanzpaniken und -krisen zu verhindern oder zu beenden. Wurde diese Frage im 18. und 19. Jahrhundert heiß von Henry Thornton 1802 in seinem Werk ?An Enquiry into the Nature and Effects of the Paper Credit of Great Britain? und in Walter Bagehots ?Lombard Street: A Description of the Money Market? von 1873 diskutiert, so schenkte man ihr bis Ende des 20. Jahrhunderts keine größere Bedeutung; denn nach der Weltwirtschaftskrise im Jahre 1929 blieb die Weltwirtschaft längere Zeit von derlei Wogen verschont. Nachdem jedoch in jüngster Vergangenheit gleich mehrere Finanz- bzw. Währungskrisen auftraten, erlangte das Thema um den LOLR neue Bedeutung, was insbesondere auch für den Euroraum gilt, in dem der LOLR bislang nicht einheitlich auf zentraler Ebene geregelt ist.
Ähnlich wie sich die Diskussion um die Notwendigkeit eines LOLR im Zeitablauf gewandelt hat, so unterlag auch sein Aufgabenbereich seit den Anfängen einer grundlegenden Veränderung. So stellen sich heutzutage zwei grundsätzliche Fragen. Erstens, sind die Aussagen der klassischen Diskussion heute noch immer gültig oder mußten sie den heutigen Gegebenheiten angepaßt werden und zweitens, sollte ein derartiger Sicherungsmechanismus in Europa auf zentraler Ebene einheitlich bereit gestellt werden oder sind die bisherigen nationalen Regelungen ausreichend. In diesem Zusammenhang wird daher unter anderem der Problematik nachgegangen, ob ein Bankensystem heutigen Couleurs noch von einem hohen systemischen Risiko betroffen ist, oder ob die Entwicklungen der letzten Jahre ? wie Konzentrationstendenzen im Finanzsektor und der Übergang zur Allfinanz ? die Fragilität noch erhöht haben.

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