Universität Hohenheim
 

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Walter, Timo

Applied policy research through the lens of new quantitative trade models

Angewandte Politikforschung durch die Linse neuer quantitativer Handelsmodelle

(Übersetzungstitel)

Bitte beziehen Sie sich beim Zitieren dieses Dokumentes immer auf folgende
URN: urn:nbn:de:bsz:100-opus-19905
URL: http://opus.uni-hohenheim.de/volltexte/2022/1990/


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SWD-Schlagwörter: Handelspolitik , Reformen
Freie Schlagwörter (Deutsch): Neue quantitative Handelsmodelle , Wohlfahrtsanalysen
Freie Schlagwörter (Englisch): Trade Policy , New Quantitative Trade Models , Welfare Analysis , Reforms
Institut: Institut für Volkswirtschaftslehre
Fakultät: Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
DDC-Sachgruppe: Wirtschaft
Dokumentart: Dissertation
Hauptberichter: Jung, Benjamin Prof. Dr.
Sprache: Englisch
Tag der mündlichen Prüfung: 15.12.2021
Erstellungsjahr: 2021
Publikationsdatum: 04.02.2022
 
Lizenz: Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer Creative Commons-Lizenz lizenziert.
 
Kurzfassung auf Englisch: This cumulative dissertation consists of four essays focusing on the applied policy research in international trade. I conduct policy research on current and relevant trade subjects using state-of-the-art quantitative trade models. In the first two essays I analyze the impact of potential trade policies before they are implemented (ex-ante), while in the two later essays I examine policy issues and their effects after they were implemented (ex-post).
The first essay is dedicated to the exploration of the trade and welfare effects of a potential free trade agreement (FTA) between the United States and Japan. Examining the effects of this bilateral FTA is of economic relevance as Japan is the largest trading partner for the United States without an established FTA. Based on the new quantitative trade model of Caliendo and Parro (2015) I consider various trade policy scenarios of such a potential FTA. In my counterfactual analysis I focus on the decrease of tariffs as well as on the reduction of different levels of non-tariff barriers. My findings indicate that the largest trade effects are driven by the reduction of non-tariff barriers. Furthermore, I compare the impact of a bilateral “Deep FTA” with the impact of the Trans-Pacific Partnership (TPP). The results show that the United States would prefer joining TPP; Japan would benefit the most of a “Deep FTA”.
The second essay of my dissertation project concentrates on the abolition of import tariffs in the automotive sector between the EU and the United States. To study the potential policy implications of the so-called “Zero Tariff Solution”, this essay applies the Caliendo and Parro (2015) framework and the empirical approach of the first essay. Hereby, several possible trade policy scenarios are analyzed. The key result clearly shows that the highest welfare gains would be achieved by the “grand solution” where the EU and the United States reduce the automotive tariffs for all WTO countries.
At the heart of the third essay lies the question about the underlying reasons for the steady decline of unemployment in Germany since the peak in 2005. In particular, I dissect the employment effect of the “rise of the East” (rise in trade between Germany and Eastern Europe) and that of the fourth stage of the German labor market reform (“Hartz IV"). By extending the Caliendo et al. (2019) dynamic trade model I can show that the “Hartz IV" reform decreases the short-term unemployment by 0.4 percent. I examine the productivity growth of Germany and Eastern Europe as potential drivers for the increased trade. I discover that the German productivity growth leads to a decrease in short-term unemployment, whereas the productivity growth in Eastern Europe enhances the German short-term unemployment slightly. Thus, the overall effect of the “rise of the East” driven by the productivity growth of Germany and Eastern Europe contributed to a slight decrease in German short-term unemployment.
The fourth essay investigates social welfare in Germany while taking income inequality into account. The essay consists of two parts: In the first part (closed economy setting) we study the welfare effects of the German “Tax-Reform 2000”, the largest tax reform of the last decades. In the second part (open economy setting) we concentrate on the social welfare effects of the trade liberalization in Germany between 1995 and 2014. We apply the Antràs et al. (2017) approach which considers income inequality when focusing on social welfare. The results demonstrate that the “Tax-Reform 2000” contribute to a minor average annual social welfare growth. However, this additional social welfare growth strongly varies with the social planer’s inequality aversion. Additionally, we identify the optimal tax-progressivity for each year of the period. Furthermore, when studying the trade liberalization, we find support that a counterfactual move of the German economy of the year 2014 to the trade openness of 1995 would severely reduce the social welfare.
 
Kurzfassung auf Deutsch: Diese kumulative Dissertation setzt sich aus vier Aufsätzen zusammen und untersucht aktuelle Handelsthemen mit modernsten quantitativen Methoden. Die ersten beiden Aufsätze analysieren die Auswirkungen potenzieller Handelspolitiken vor einer möglichen Realisierung (Ex-ante), während die beiden darauf folgenden Aufsätze Handelspolitiken nach ihrer Umsetzung (Ex-post) unter die Lupe nehmen.
Der erste Aufsatz befasst sich mit der Untersuchung der Handels- und Wohlfahrtseffekte eines potenziellen Freihandelsabkommens (FTA) zwischen den USA und Japan. Die Untersuchung dieses bilateralen Freihandelsabkommens ist von wirtschaftlicher Relevanz, da Japan der größte Handelspartner für die USA ohne ein etabliertes Freihandelsabkommen ist. In diesem Aufsatz betrachte ich basierend auf dem Handelsmodell von Caliendo und Parro (2015) verschiedene handelspolitische Szenarien. Dabei konzentriert sich meine Analyse auf die Auswirkungen des Abbaus von Zöllen sowie auf den Abbau unterschiedlicher nichttarifärer Handelshemmnisse. Meine Ergebnisse machen deutlich, dass die größten Handelseffekte auf den Abbau nichttarifärer Handelshemmnisse zurückzuführen sind. In dem Aufsatz vergleiche ich weiter die Auswirkungen eines tiefen bilateralen Freihandelsabkommens „Deep FTA“ mit den Auswirkungen der Transpazifischen Partnerschaft (TPP). Die Ergebnisse zeigen, dass die USA TPP bevorzugen würden, während Japan am meisten von einem „Deep FTA“ profitieren würde.
Der zweite Aufsatz befasst sich mit der Eliminierung von Einfuhrzöllen im Automobilsektor zwischen der EU und den USA. Um die politischen Implikationen dieser „Nulllösung“ zu untersuchen, wenden wir die analytische Vorgehensweise des ersten Aufsatzes an. Hierbei betrachten wir mehrere handelspolitische Szenarien der möglichen „Nulllösung“. Eines der zentralen Ergebnisse ist es, dass die „Grand Solution“ (EU und USA eliminieren die Autozölle für alle WTO-Länder) die höchsten Wohlfahrtsgewinne erzeugen würde.
Im Zentrum des dritten Aufsatzes steht die Frage nach den Gründen für den stetigen Rückgang der Arbeitslosigkeit in Deutschland seit 2005. Durch die Erweiterung des dynamischen Handelsmodells von Caliendo et al. (2019) analysiere ich die Beschäftigungseffekte der Arbeitsmarktreform (Hartz IV) und dem „rise of the East“ (Zunahme der Handelsströme zwischen Deutschland und Osteuropa), die zu dieser Zeit stattfanden. Insbesondere untersuche ich das Produktivitätswachstum in Deutschland und Osteuropa als potenzielle Treiber für die gestiegenen Handelsströme und deren Auswirkungen auf den deutschen Arbeitsmarkt. Meine Ergebnisse zeigen, dass der „rise of the East“ zur Reduktion der Kurzzeitarbeitslosigkeit beitrug, hervorgerufen durch das Produktivitätswachstum in Deutschland. Weiter veranschaulichen meine Ergebnisse, dass die Hartz IV-Reform die Kurzzeitarbeitslosigkeit um 0.4 Prozente senkte.
Nach dem Model von Antràs et al. (2017) untersuchen wir in dem vierten Aufsatz die Wohlfahrtseffekte in Deutschland unter Berücksichtigung der Einkommensungleichheit. Der Aufsatz besteht aus zwei Teilen: Im ersten Teil steht die Untersuchung der Wohlfahrtseffekte der „Steuerreform 2000“ im Mittelpunkt (Fokus: Geschlossene Volkswirtschaft). Der zweite Teil konzentrieret sich auf die Wohlfahrtseffekte der Handelsliberalisierung zwischen 1995 und 2014 in Deutschland (Fokus: Offene Volkswirtschaft). Die Ergebnisse veranschaulichen, dass die "Steuerreform 2000" zu einem jährlichen Wachstum der sozialen Wohlfahrt von zusätzlichen 0.07 Prozent beiträgt. Dieser zusätzliche Wohlfahrtszuwachs variiert jedoch mit der Ungleichheitsaversion des sozialen Planers. Darüber hinaus identifizieren wir die optimale Steuerprogressivität für unterschiedliche Grade der Ungleichheitsaversion des sozialen Planers. Im Rahmen der offenen Volkswirtschaft zeigen wir, dass sich die soziale Wohlfahrt stark reduzieren würde, wenn die deutsche Wirtschaft des Jahres 2014 die höheren Handelskosten von 1995 hätte.

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