Universität Hohenheim
 

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Urban, Kirsten Gunver

Domestic support payments and trade distortions : the neglected issue in global general equilibrium modeling

Agrarsubventionen und Handelsverzerrungen : ein wenig beachtetes Thema in der globalen allgemeinen Gleichgewichtsmodellierung

(Übersetzungstitel)

Bitte beziehen Sie sich beim Zitieren dieses Dokumentes immer auf folgende
URN: urn:nbn:de:bsz:100-opus-12066
URL: http://opus.uni-hohenheim.de/volltexte/2016/1206/


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SWD-Schlagwörter: Agrarpolitik , Allgemeines Gleichgewichtsmodell , Agrarhandel
Freie Schlagwörter (Deutsch): Internationaler Handel , Handelsverzerrung
Freie Schlagwörter (Englisch): Agricultural policy , CGE modeling and database , international trade , trade restrictiveness , domestic distortions
Institut: Institut für Agrar- und Sozialökonomie in den Tropen und Subtropen
Fakultät: Fakultät Agrarwissenschaften
DDC-Sachgruppe: Landwirtschaft, Veterinärmedizin
Dokumentart: Dissertation
Hauptberichter: Brockmeier, Martina Prof. Dr.
Sprache: Englisch
Tag der mündlichen Prüfung: 19.05.2015
Erstellungsjahr: 2016
Publikationsdatum: 19.05.2016
 
Lizenz: Hohenheimer Lizenzvertrag Veröffentlichungsvertrag mit der Universitätsbibliothek Hohenheim ohne Print-on-Demand
 
Kurzfassung auf Englisch: The domestic support payments provided to agricultural producers are frequently the subject of heated debate because they distort industry and trade structures causing efficiency losses and welfare redistribution. In recent years, high-income countries have initiated several reforms of their agricultural policies to decrease such distortions. These reforms are partly enforced by the requirements to reduce distorting domestic support, as agreed upon by the World Trade Organ-ization (WTO). A prominent example of such a heavily criticized policy is the agricultural sup-port of the Common Agricultural Policy (CAP) of the European Union (EU). In 2005, the EU introduced the Single Farm Payment (SFP), which is supposedly decoupled from production, to decrease the production stimulating effects of its CAP, and thus to reduce the distortions caused by the domestic support payments. However, these policy instruments are also contro-versial because the extent to which decoupled payments, such as the SFP, distort trade is still unclear. Domestic support provided to agricultural producers comprises a multitude of different and country-specific agricultural policy instruments, which makes it difficult to analyze the corresponding effects on domestic and third countries’ industry structure, trade, and welfare. The most common approach for evaluating the impacts from alternative policy options is based on Computable General Equilibrium (CGE) models. Nevertheless, the attention to detail re-garding the complex structure and country specific properties of domestic support, and in par-ticular the SFP, in such models has been largely neglected.
Objective of this cumulative thesis is to analyze the effects of domestic support payments on industry output, international trade and welfare, with a particular focus on the impact of vary-ing assumptions of the SFP’s degree of decoupling in CGE modeling. Furthermore, this thesis aims to evaluate the trade-distorting effect of domestic support over time and provide a cross-countries comparison.
Therefore, the standard Global Trade Analysis Project (GTAP) modeling framework is ex-tended to enable a much more detailed representation of domestic support payments based on the OECD Producer Support Estimate (PSE) database and considering the requirements re-garding production that trigger the eligibility for specific subsidies. Applying a complex updat-ing procedure, using the EU CAP as an example, a set of 21 databases accounting for various assumptions about the SFP’s degree of coupling to output levels is created. These databases are then used to investigate the extent to which various assumptions of the SFP’s degree of decou-pling and the corresponding modeling cause differences in results when a 100% removal of the SFP is simulated. In addition, a theoretically sound index based on the Mercantilist Trade Re-strictiveness Index (MTRI) is developed that measures the overall trade effects of domestic support in a general equilibrium framework. The new index named “MTRI of domestic support payments” (MTRI-DS) enables the measurement of the trade restrictiveness of domestic sup-port payments over time and across countries.
Analyses’ results show:
• Strong impacts of the SFP on factor allocation and thus industry output, market prices, trade structure and welfare in EU member states.
• Significant variations due to alterations in the assumptions underlying the SFP’s de-gree of decoupling.
• A decrease in trade distortion caused by the implementation of decoupled support in the EU.
Thus, the MTRI-DS provides an appealing measure for evaluating the effects of agricultural policy reforms by summarizing the changes in the composition of domestic support payments, and thus, it might be of particular use in the support of trade negotiations.
 
Kurzfassung auf Deutsch: Subventionen im Agrarsektor werden aufgrund ihrer handelsverzerrenden Wirkung, der Verhinderung von Effizienzgewinnen, sowie ihres Wohlfahrtseffektes stark kritisiert. Mit dem Ziel diese Verzerrungen zu reduzieren und somit die Bedingungen der Welthandelsorganisation (WTO) zu erfüllen, unterwarfen Industrieländer ihre Agrarpolitik in den vergangenen Jahren zum Teil mehreren Reformen. Die gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union (EU) ist bekannt für ihre oft kritisierte Subventionspolitik. Im Jahr 2005 führte die EU mit der so genannten Betriebsprämie entkoppelte Direktzahlungen ein, die Landwirten unabhängig von der Produktion gewährt werden, und reduziert somit die handelsverzerrende Wirkung der eingesetzten Subventionen. Aber auch diese neuen Politikinstrumente sind umstritten, da das Ausmaß, zu dem entkoppelte Direktzahlungen wie die Betriebsprämie dennoch die Produktion beeinflussen, nicht erwiesen ist. Die inländische Stützung umfasst eine Vielzahl verschiedener und insbesondere länderspezifischer Agrarpolitikinstrumente, die die Analyse ihrer Auswirkungen auf Industriestruktur, Handel, und Wohlfahrt sowohl auf der nationalen als auch auf der globalen Ebene erschwert.
Allgemeine Gleichgewichtsmodelle zählen zu den häufig zur Politikfolgenabschätzung verwendeten Analysemethoden. Diese Modelle schenken jedoch der komplexen Struktur und den länderspezifischen Eigenschaften dieser Politikinstrumente bis lang wenig Beachtung.
Ziel der vorliegenden kumulativen Dissertation ist die Analyse der Auswirkungen der Politikinstrumente der inländischen Stützung auf die landwirtschaftliche Produktion, den internationalen Agrarhandel sowie die Wohlfahrt. Der Einfluss unterschiedlicher Annahmen über den Grad der Entkopplung der Betriebsprämie und ihrer Modellierung in Allgemeinen Gleichgewichtsmodellen findet hierbei besondere Beachtung.
Hierfür wird das Standard Global Trade Analysis Project (GTAP) Modell und die zugrunde liegende Datenbasis erweitert, um eine viel detailliertere Repräsentation der Subventionszahlungen an Landwirte basierend auf der OECD Producer Support Estimate (PSE) Datenbasis im Vergleich zu bisher angewendeten Modellen zu ermöglichen. Zusätzlich berücksichtigt dieser Ansatz die unterschiedlichen Anforderungen, zu denen Direktzahlungen an die Produktion von landwirtschaftlichen Produkten gebunden bzw. von der Produktion entkoppelt sind, die die Grundlage des Erhalts von Subventionen / Förderfähigkeit bilden. Am Beispiel der EU GAP werden unter Anwendung eines komplexen Aktualisierungsverfahrens 21 Datenbasen generiert, die die verschiedenen Annahmen über den Entkopplungsgrad der Betriebsprämie von Produktionsentscheidungen widerspiegeln. Diese Datenbasen dienen als Ausgangsbasis, um die Effekte der Abschaffung der Betriebsprämie zu simulieren. Dieser Analyseaufbau untersucht, in welchem Ausmaß sich unterschiedliche Annahmen über den Entkopplungsgrad der Betriebsprämie und deren Modellierung auf die Simulationsergebnisse auswirken.
Darüber hinaus wird ein theoretisch begründeter Index, der auf dem Merkantilistischen Trade Restrictiveness Index (MTRI) basiert, weiterentwickelt, um den Gesamteffekt der inländischen Stützung auf den Handel in einem Allgemeinen Gleichgewichtsmodell zu messen. Dieser Index, MTRI der inländischen Stützung (MTRI-DS) genannt, ermöglicht die Bewertung der Beschränkung/Einschränkung von Handel aufgrund von Subventionszahlungen im Zeitablauf und im Vergleich zu anderen Ländern.
Die Simulationseergebnisse zeigen:
• Einen großen Einfluss der Verteilung der Betriebsprämie auf die Faktorallokation und damit auf Produktion, Marktpreise, Handelsstruktur und Wohlfahrt in den EU Mitgliedsstaaten.
• Erhebliche Unterschiede, die auf die Modifizierung des Entkopplungsgrades zurückzuführen sind.
• Eine Reduzierung der handelsverzerrenden Wirkung der inländischen Stützung durch die Einführung der entkoppelten Direktzahlungen.
Der MTRI-DS erweist sich somit als eine geeignete Maßzahl zur Politikfolgenabschätzung, da dieser Index Änderungen in der Zusammensetzung von Politikinstrumenten abbildet. Auf diese Weise empfiehlt sich der MTRI-DS als ein wirkungsvolles Instrument zur Unterstützung von Handelsgesprächen.

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