Universität Hohenheim
 

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Bauer, Jan Michael

The economics of elderly care

Ökonomische Aspekte der Altenpflege

(Übersetzungstitel)

Bitte beziehen Sie sich beim Zitieren dieses Dokumentes immer auf folgende
URN: urn:nbn:de:bsz:100-opus-10977
URL: http://opus.uni-hohenheim.de/volltexte/2015/1097/


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SWD-Schlagwörter: Demographie , Bevölkerungsökonomie , Volkswirtschaftslehre
Freie Schlagwörter (Deutsch): Angewandte Mikroökonomie , Altenpflege , Subjektives Wohlbefinden , Selektion , Bevölkerungsalterung
Freie Schlagwörter (Englisch): Applied microeconomics , Elderly care , Subjective well-being , Selection , Population Aging
Institut: Institut für Health Care & Public Management
Fakultät: Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
DDC-Sachgruppe: Wirtschaft
Dokumentart: Dissertation
Hauptberichter: Sousa-Poza, Alfonso Prof. Dr.
Sprache: Englisch
Tag der mündlichen Prüfung: 17.06.2015
Erstellungsjahr: 2015
Publikationsdatum: 27.07.2015
 
Lizenz: Hohenheimer Lizenzvertrag Veröffentlichungsvertrag mit der Universitätsbibliothek Hohenheim ohne Print-on-Demand
 
Kurzfassung auf Englisch: Longer life expectancy and low fertility rates increase the share of elderly among the population of most industrialized countries. This demographic change affects the economy and the society and is most likely to proceed in the future. Therefore, policy makers and families need to be aware of the implications associated with an aging population. One particularly great challenge comes with the rising number of fragile elderly people, for which most countries are currently unable to provide sufficient care solutions. Germany, for instance, is facing a constantly rising share of people in need that mostly receive informal care from friends and family. Public support promotes these informal care arrangements (§3 SGB XI) and endorses care receivers to remain in their domestic environment. Even though such informal care arrangements are preferred by most families, caregiving can have a large impact on the caregiver’s life. Policy makers need to measure and incorporate these outcomes in order to provide suitable aid for caring families and, thereby, ensuring sustainable and dignified population aging.
This dissertation consists of three academic papers and contributes to the topic in several ways: the first paper reviews the recent literature on the effects of informal caregiving on the caregiver and, thereby, assesses the opportunity costs associated with informal care provision. Further, we evaluated the methodology that is commonly used and identify certain risk groups as well as arrangements that are particularly burdensome.
The second paper takes a specific look at the subjective well-being of caregivers in Germany and analyzes effects associated with providing care. In contrast to most prior studies, the paper uses large population-based longitudinal data, accounts for unobserved heterogeneity, and estimates the relationship with different methodologies. The paper further values well-being losses monetarily, which allows a comparison to formal care alternatives.
The third paper provides new insights on individual selection behavior in the market for supplemental health insurances. This is an increasingly popular way to insure against long-term care needs, a risk not fully covered despite a statutory long-term care insurance. Private insurance markets are fragile in the presences of asymmetric information and, therefore, might not be a sustainable solution to cover the increasing risks of an aging society. We developed an innovative approach to disentangle different selection behaviors in a heterogeneous sample and identify asymmetric information exemplarily for the market of supplemental dental insurance, despite no risk-coverage correlation for the aggregated sample.
 
Kurzfassung auf Deutsch: Eine längere Lebenserwartung und niedrige Geburtenraten erhöhen den Anteil an älteren Menschen in der Bevölkerung der meisten Industrieländer. Dieser demografische Wandel wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Zukunft fortsetzen und hat sowohl Einfluss auf die Wirtschaft als auch auf die Gesellschaft. Daher müssen sich politische Entscheidungsträger und Familien bewusst sein, welche Auswirkungen eine alternde Bevölkerung mit sich bringt. Eine besonders große Herausforderung birgt die steigende Zahl von gebrechlichen, älteren Menschen, für die die meisten Länder gegenwärtig keine ausreichende Versorgung zur Verfügung stellen. Deutschland ist beispielsweise mit einem ständig steigenden Anteil von pflegebedürftigen Menschen konfrontiert, welche meist informelle Pflege von Freunden und Familie erhalten. Die öffentliche Unterstützung fördert diese informelle Pflegearrangements (§ 3 SGB XI) und unterstützt Pflegeempfänger, in ihrem häuslichen Umfeld zu bleiben. Auch wenn solche informelle Pflegearrangements meist von den Familien bevorzugt werden, kann die Pflegebelastung einen großen Einfluss auf das Leben der Pflegeperson haben. Die Politik muss diese Belastungen erfassen und bei Entscheidungen berücksichtigen, um geeignete Hilfe für pflegende Familien und damit einen nachhaltigen und würdevollen Alterungsprozess der Bevölkerung sicherzustellen.
Diese Dissertation besteht aus drei wissenschaftlichen Papieren und trägt auf unterschiedliche Weise zum obigen Thema bei: Das erste Papier untersucht die neuere Literatur über die Auswirkungen der informellen Pflege auf die Pflegeperson und beurteilt dadurch die Opportunitätskosten, die mit dem Leisten von informeller Pflege verbunden sind. Weiter werden die angewandte Methodik analysiert und bestimmte Risikogruppen und Pflegearrangements identifiziert, die besonders belastend sind.
Das zweite Papier betrachtet speziell das subjektive Wohlbefinden von Pflegekräften in Deutschland und analysiert die Auswirkungen von informeller Betreuung. Im Gegensatz zu den meisten früheren Studien verwendet das Papier einen großen bevölkerungsrepräsentativen Längsschnittdatensatz, berücksichtigt unbeobachtete Heterogenität und schätzt den Zusammenhang mit verschiedenen Methoden. Weiter bewertet das Papier die Verluste in Lebenszufriedenheit monetär, was einen Vergleich mit formellen Pflegealternativen ermöglicht.
Das dritte Papier liefert neue Erkenntnisse über das individuelle Selektionsverhalten auf dem Markt für Krankenzusatzversicherungen. Diese sind eine zunehmend beliebte Möglichkeit, um sich für den Pflegefall abzusichern; ein Risiko, das trotz einer gesetzlichen Pflegeversicherung nicht vollständig abgedeckt ist. Existieren jedoch asymmetrische Informationen, können private Versicherungsmärkte instabil werden und bieten somit keine nachhaltige Lösung, um die steigenden Risiken einer alternden Gesellschaft abzusichern. In diesem Papier wird ein innovativer Ansatz entwickelt, der die verschiedenen Verhaltensweisen bei der Selektion in einer heterogenen Stichprobe separiert. Somit kann, exemplarisch für den Markt der Zahnzusatzversicherung, die Existenz von asymmetrischen Informationen nachweisen werden, obwohl sich in der Gesamtstichprobe keine Korrelation zwischen Risiko und Versicherungsdeckung zeigen lässt.

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