TY - THES T1 - Untersuchungen zur bakteriellen Erkrankung Acidovorax valerianellae an Feldsalat A1 - Braje,Inga Y1 - 2012/10/30 N2 - Ziel der vorliegenden Arbeit war es, einen Beitrag zur Aufklärung der Epidemiologie des phytopathogenen Bakteriums Acidovorax valerianellae an Feldsalat [Valerianella locusta (L.)] zu leisten, indem Untersuchungen zu Infektionsbedingungen, zur Sortenanfälligkeit, zum Übertragungsweg und Saatgutuntersuchungen durchgeführt wurden. Darauf aufbauend sollten Bekämpfungsmöglichkeiten aufgezeigt werden. Die Ergebnisse der Untersuchungen zu den Infektionsbedingungen zeigten, dass die Infektion von A. valerianellae von der Temperatur, dem Blattalter, der Inokulumdichte und der Blattnässedauer abhängig war. Eine Inokulation war bei Temperaturen zwischen 10 °C und 30 °C erfolgreich. Infizierbar waren sowohl Keim- als auch Laubblätter. Zudem war die Infektion unabhängig von der Inokulumdichte zwischen 102 cfu/ml und 107 cfu/ml möglich. Die Infektionsgeschwindigkeit und Symptomausprägung nahmen dabei zu, je höher die Temperatur, je älter die Blätter und je konzentrierter das Inokulum waren. Die Blattnässedauer beziehungsweise die relative Luftfeuchtigkeit waren für die Infektion von enormer Wichtigkeit. Bei ausschließlich trockenen Bedingungen wurde kein Befall an inokulierten Feldsalatpflanzen hervorgerufen. Ein Auftreten beziehungsweise Wiederauftreten feuchter Bedingungen nach der Inokulation förderte hingegen den Befall maßgeblich. Für eine Infektion waren fünf Stunden Blattnässedauer ausreichend. Insgesamt konnte gezeigt werden, dass eine gezielte Kulturführung mit kurzen Blattnässezeiten eine Möglichkeit zur Kontrolle des Schaderregers A. valerianellae darstellt. Alle der 13 getesteten kommerziellen Feldsalatsorten waren anfällig, die Resistenz der Wildart V. rimosa wurde hingegen bestätigt. Ein Rückgriff auf diese Wildart zum Einkreuzen mit kommerziellen Sorten erscheint geboten. A. valerianellae überdauerte einen Zeitraum von bis zu elf Monaten im Boden. Feldsalatkulturen, die unmittelbar beziehungsweise ein bis elf Monate nach infiziertem Feldsalat angebaut wurden, waren teilweise in erheblichen Umfang befallen. Die Anzahl an Symptom tragenden Pflanzen war mit zunehmender Verrottung von infiziertem Feldsalatmaterial abnehmend. Eine Anbaupause von mindestens zwölf Monaten und ein Fruchtfolgewechsel stellen somit eine geeignete Methode zur Eliminierung von A. valerianellae aus dem Boden dar. Alternative Wirtspflanzen von A. valerianellae wurden neben Feldsalat in den vorgestellten Untersuchungen nicht gefunden und sind in der Literatur auch nicht beschrieben. A. valerianellae ist saatgutübertragbar. Um eine weitere Ausbreitung dieser gefährlichen Krankheit des Feldsalats auf neue Flächen zu unterbinden, ist ein besonderes Gewicht auf den Einsatz gesunden Saatgutes zu legen. Die Ergebnisse der Dekontaminationsmaßnahmen zeigten, dass die A. valerianellae-Belastung von Saatgut durch eine Warmwasser- (43 °C für 20 Minuten, 55 °C für 20 Minuten, 60 °C für 5 Minuten) oder Dampfbehandlung (66 °C für 105 Sekunden) reduziert wurde. Eine vollständige Elimination des Bakteriums wurde allerdings nicht erreicht. Auf Grundlage der vorliegenden Arbeit ergeben sich folgende Bekämpfungsmöglichkeiten: Durch die Aussaat von gesundem Saatgut auf Flächen, auf denen mindestens zwölf Monate zuvor kein infizierter Feldsalat stand und durch eine trockene Kulturführung kann der A. valerianellae-Befall von Feldsalat reduziert werden. KW - Feldsalat KW - Saatgutproduktion KW - Infektionsbedingungen KW - Übertragungswege KW - Saatgutuntersuchungen CY - Hohenheim PB - Kommunikations-, Informations- und Medienzentrum der Universität Hohenheim AD - Garbenstr. 15, 70593 Stuttgart UR - http://opus.uni-hohenheim.de/volltexte/2012/767 ER -