TY - THES T1 - Entwicklung eines computergestützten Assessment-Tools zur Erfassung des Ernährungszustandes von Senioren A1 - Ott-Renzer,Cornelia Y1 - 2011/05/18 N2 - Einleitung: Weltweit ist ein demografischer Wandel der Bevölkerung zu beobachten, so auch in Deutschland. Spezielle Kenntnisse auf dem Gebiet der geriatrischen Diagnostik und Therapie werden an Wichtigkeit gewinnen. Dabei kommt der Bestimmung des Ernährungszustandes durch entsprechendes Screening- und Assessment eine besondere Bedeutung zu. Herkömmliches Assessment entspricht meist Fragebogenmethoden. Ziel/Fragestellung: Im Fokus stand die Entwicklung einer Software (geroMAT-Malnutrition Assess-ment and Therapy for gerontologic patients) zur Ermittlung des Ernährungsstatus von Senioren, eine Art ?Führungsinstrument? für Diagnostik und Intervention. Methoden: Die Untersuchung war offen, kooperativ-multizentrisch, sowie klinisch-experimentell angelegt. In drei Teilstudien (I: Eignung des MNA® als Referenzmethode; II: Anthropometrie, Bio-chemie, Körperzusammensetzung; III: Ernährungsmuster, Nahrungsaufnahme, nicht-nutritive Faktoren) wurden zunächst Indikatoren der Mangelernährung selektiert und in einer Endanalyse das Modell I (Vorhersage eines Mangelernährungsrisikos) bzw. das Modell II (Vorhersage des MNA®) zur Nutzung in geroMAT entwickelt. Ergebnisse: Die Prävalenz der Mangelernährung lag in dieser Stichprobe bei 5%, ein Risiko bestand bei 44%, wobei 51% normal ernährt waren. Aufgrund der Inhomogenität in der Klassenbreite bei der Beurteilung anhand des MNA®, erfolgte die Formulierung einer dichotomen Risikovariable (?RiskMal?, homogen). Insgesamt konnten 25 Features und 12 (optionale) ?Zusatz?-Features aus den Teilstudien I-III generiert und zur weiteren Analyse eingesetzt werden. Das Modell I sagte ?RiskMal? zuverlässig voraus (auROC=.739). Mit dem Modell II wurde das MNA® zunächst recht gut prognostiziert (r=0,5167), die Modellgüte konnte sowohl für das Modell I, als auch für Modell II durch die in einer Feature Subset Selection ausgewählten Parameter noch weiter verbessert werden (I: r=0,822; II: r=0,6634). Diskussion: Die Modelle I/II erreichten die zu Entwicklungsbeginn an geroMAT gestellten An-forderungen. geroMAT wäre den Features zur Folge multizentrisch einsetzbar, simpel erlern- und be-dienbar, dokumentier- und reproduzierbar, interprofessionell und ohne großen finanziellen Aufwand durchführbar, sowie zeitgemäß. Der Vorteil des geroMAT gegenüber dem MNA® lag in seiner Detailliertheit und der Wahlmöglichkeit weiterer Optionen, der Erfassung dokumentierter Informationen aus dem normalen Anamnese-Vorgang und der Einleitung bzw. des Monitorings individueller Interventionsmaßnahmen. Schlussfolgerungen: Das Studienzeil der Indikatorenindentifikation und Modellentwicklung wurde erreicht. Weitere Entwicklungs- und Validierungsstudien sollten bis zum endgültigen Einsatz von geroMAT folgen. KW - Mangelernährung KW - Modellentwicklung KW - Ernährungsmuster KW - geroMAT CY - Hohenheim PB - Kommunikations-, Informations- und Medienzentrum der Universität Hohenheim AD - Garbenstr. 15, 70593 Stuttgart UR - http://opus.uni-hohenheim.de/volltexte/2011/598 ER -