TY - THES T1 - Untersuchungen zur Vererbung von Qualitätseigenschaften bei Silomais (Zea mays L.) A1 - Krützfeldt,Birte A. E. Y1 - 2004/07/12 N2 - In Mitteleuropa hat Silomais (Zea mays L.) eine sehr große Anbaubedeutung als ertrag- und energiereiches Grundfutter für die Milchviehhaltung und Bullenmast. Die Qualität bzw. der Futterwert einer Silomaishybride wird vor allem durch die Verdaulichkeit und den Energiegehalt bestimmt. Durch die Einführung der Nahinfrarot-Reflexions-Spektroskopie (NIRS) ist die Bestimmung von Qualitätsmerkmalen inzwischen Routine in der Silomaiszüchtung und -sortenbewertung. Die Qualität der Ganzpflanze wird durch den Kolbenanteil, aber auch durch die Verdaulichkeit der Restpflanze und hier besonders der Zellwand beeinflusst. In der vorliegenden Arbeit wurde die Bedeutung der Restpflanzen- für die Ganzpflanzenqualität untersucht. In der Hybridzüchtung bedeutet die indirekte Selektion anhand der Linieneigenleistung einen großen Vorteil, da die Anzahl an Testkreuzungen eingeschränkt werden kann. Es wurde daher überprüft, inwieweit sich die Restpflanzenqualität von Testkreuzungen anhand der Linieneigenleistung vorhersagen lässt. Zudem interessierten die Beziehungen zwischen dem Ertrag sowie der Abreife und den qualitätsbestimmenden Merkmalen. In den Jahren 1999 und 2000 wurden an vier klimatisch unterschiedlichen Standorten in Deutschland Linieneigenleistungs- und Testkreuzungsprüfungen durchgeführt. Die Genotypen stellten aktuelles westeuropäisches Zuchtmaterial dar, das nicht auf Qualität vorselektiert worden war. Die Auswertung erfolgte an drei Datensätzen mit Flint- bzw. Dent-Linien, die jeweils mit einem Tester geprüft wurden. Die Prüfung auf Kombinationseignung wurde an drei kleineren Datensätzen mit Flint- sowie Dent-Linien mit jeweils zwei Testern durchgeführt. Es wurde die Qualität (Verdaulichkeit, Zellwandverdaulichkeit, Inhaltsstoffe) der Linien- und Testkreuzungsrestpflanze sowie die der Testkreuzungsganzpflanze mit NIRS bestimmt. Die Heritabilitätskoeffizienten waren für alle Merkmale der Linienrestpflanze hoch bis sehr hoch. In den Testkreuzungsprüfungen war die Bedeutung der genotypischen Varianz geringer. Vor allem für die Ganzpflanzenqualität war die Fehlervarianz sehr bedeutsam, Genotyp × Ort-Wechselwirkungen spielten eine geringere Rolle. Bei der Mehrzahl der geprüften Qualitätsmerkmale trat keine signifikante Varianz der Linie × Tester-Wechselwirkung auf. Es wurden somit Ergebnisse aus der Literatur bestätigt, wonach vor allem die Allgemeine Kombinationsfähigkeit für Qualitätsmerkmale von Silomais relevant ist. Für nahezu alle Qualitätsmerkmale der Restpflanze wurden hoch signifikante genotypische Korrelationen zwischen Linieneigen- und Testkreuzungsleistung ermittelt. Die Korrelationskoeffizienten waren jedoch häufig nur moderat. Innerhalb der ausgewerteten Datensätze war nur für das Merkmal Zellwandverdaulichkeit der Restpflanze der erwartete Erfolg der indirekten Selektion an den Linien größer als der der direkten Selektion an den Testkreuzungen. Es sollte jedoch auch für die Restpflanzenverdaulichkeit eine effektive Vorselektion anhand der Linien möglich sein, das Verhältnis lag nahe eins. Zwischen der Rest- und Ganzpflanze wurde zumeist nur eine geringe Übereinstimmung in den sich entsprechenden Qualitätsmerkmalen ermittelt. Es ist daher zur Bewertung fast aller Qualitätseigenschaften der Restpflanze eine getrennte Ernte erforderlich. Die Zellwandverdaulichkeit war das einzige Merkmal, das unabhängig vom genetischen Material wenig von der Abreife beeinflusst war. Die Bestimmung der übrigen futterwertrelevanten Parameter muss unter Berücksichtigung des TS-Gehaltes erfolgen, um Fehler in der Bewertung aufgrund von Reifeeffekten auszuschließen. Bei einem höheren Ganzpflanzenertrag bzw. einem geringeren Trockenkolbenanteil stieg in allen Datensätzen die Restpflanzenverdaulichkeit tendenziell an und die Ganzpflanzenverdaulichkeit nahm ab. Allerdings waren die genotypischen Korrelationen zwischen Restpflanzenverdaulichkeit und Kolbenanteil bzw. Ganzpflanzenverdaulichkeit und -ertrag nicht so eng, dass sie eine gleichzeitige Verbesserung von Qualität und Ertrag wesentlich erschweren würde. KW - Mais KW - Züchtung KW - Qualität CY - Hohenheim PB - Kommunikations-, Informations- und Medienzentrum der Universität Hohenheim AD - Garbenstr. 15, 70593 Stuttgart UR - http://opus.uni-hohenheim.de/volltexte/2004/57 ER -