TY - GEN T1 - Journalismus im Internet-Zeitalter : Ergebnisse von Fallstudien A1 - Y1 - 2009/10/20 N2 - In der neuen Medienwelt scheint es, als verliere der traditionelle Journalismus zunehmend seine exklusive Funktion. Neue partizipative Vermittlungsformen arbeiten nach dem Netzwerk-Prinzip. Deren Kennzeichen sind ein offener Zugang für jeden und eine intensive Vernetzung der Inhalte ? sowohl innerhalb eines einzelnen Angebots als auch zwischen Angeboten im gesamten Internet. Qualitätssicherung und Kontrolle funktionieren hier ganz anders als im traditionellen Journalismus: Offene Diskussionen, formale Bewertungen sowie Ergänzungen und Kommentare durch die Nutzergemeinschaft sorgen nach der Erstveröffentlichung von Inhalten für eine Prüfung und Gewichtung von Informationen. Dies ist das demokratietheoretisch verheißungsvolle Gegenmodell zu Journalisten als Gatekeepern, die Themen und Zugang zur Öffentlichkeit an entscheidender Stelle steuern. Allerdings ist unklar, ob solche Angebote tatsächlich Gleiches oder auch nur Ähnliches leisten können wie der traditionelle Journalismus. Vieles spricht dafür, dass sie eher komplementäre Leistungen erfüllen. Die voranschreitende Etablierung des Internets als Massenmedium stellt den Journalismus jedenfalls vor weitreichende Herausforderungen. In den klassischen Medienbereichen geraten immer mehr journalistische Angebote in Schwierigkeiten. Dies gilt insbesondere für die Tageszeitungen. Anfang 2009 lässt diesbezüglich eine Nachricht aus den USA aufhorchen. Demnach steht die traditionsreiche amerikanische Tageszeitung San Francisco Chronicle kurz vor dem Aus. Sollte die Zeitung tatsächlich eingestellt werden, wäre San Francisco die erste große amerikanische Metropole ohne eigene Tageszeitung. Die aktuellen Herausforderungen für journalistische Angebote gehen jedoch weit über die Frage hinaus, welche Zukunft einzelne technische Verbreitungsmedien wie die Presse im digitalen Zeitalter noch haben. Sie betreffen Selbstverständnis und Arbeitsweise journalistischer Arbeit insgesamt. Der als Einweg- Kommunikation angelegte traditionelle Journalismus mit seinen auf die Gatekeeper-Rolle ausgerichteten Arbeitsweisen und klassischen Geschäftsmodellen wird mehr und mehr in Frage gestellt. Die Redaktion als ?black box? für das Publikum auf der einen und das Publikum als unbekannte Größe für die Redaktion auf der anderen Seite gehören der Vergangenheit an. Transparenz wird zum prägenden Merkmal journalistischer Arbeit. Informationen und Informationsquellen sind im Internet-Zeitalter nicht knapp, sondern im Überfluss vorhanden. Im Unterschied zu den klassischen Medien ist die Berichterstattung im Online-Medium deshalb ständig im Fluss ? Nutzer erleben sie eher als ?work in progress? denn als etwas Abgeschlossenes. Und die Nutzer tragen eigene Inhalte zur Berichterstattung bei. Der traditionell betriebene Journalismus im Internet ebenso wie in den klassischen Medien gerät an seine Grenzen. Wie behauptet sich also der Journalismus im Zeitalter des Internets? Wie gehen traditionelle journalistische Akteure mit den Möglichkeiten des Online-Mediums um? Welche innovativen Formen der Informationsvermittlung gibt es? Diese Fragen wurden von Studierenden des Diplomstudiengangs Kommunikationswissenschaft der Universität Hohenheim bearbeitet. In einem im Sommer 2008 veranstalteten Projektseminar führten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Fallstudien von Angeboten im Internet durch, die in diesem Band dokumentiert werden. KW - Journalismus CY - Hohenheim PB - Kommunikations-, Informations- und Medienzentrum der Universität Hohenheim AD - Garbenstr. 15, 70593 Stuttgart UR - http://opus.uni-hohenheim.de/volltexte/2009/390 ER -