RT Dissertation/Thesis T1 Epidemiologische Aspekte der Falschen Mehltauinfektion durch Plasmopara viticola an Vitis A1 Keil,Sven WP 2008/04/17 AB Der obligat biotrophe Oomycet Plasmopara viticola (Berk. & Curt.) Berl. & de Toni verursacht den Falschen Mehltau der Weinrebe. Diese Krankheit kann Ernte-einbussen von bis zu 70% hervorrufen. Der Oomycet stellt daher einen der wirtschaftlich bedeutendsten Krankheitserreger im Weinbau dar. Bestehende Prognosemodelle für den Pflanzenschutz lassen nur Aussagen darüber zu, ob eine Infektion stattfindet oder nicht. Es ist bislang nicht möglich anhand eines Modells die Befallsstärke eines Infektionsereignisses zu prognostizieren. Dies ist für einen gezielten Pflanzenschutz jedoch notwendig: Bei niedriger Befallsstärke ist der Einsatz eines protektiven Pflanzenschutzmittels am Ende der Inkubationszeit ausreichend, da der bestehende Befall toleriert werden kann, und nur die weitere Ausbreitung durch Sporulationen unterbunden werden muss. Bei hoher Befallsstärke muss so schnell wie möglich die Anwendung eines kurativen Mittels vorgenommen werden, da durch den Befall zu viel Wirtsgewebe vernichtet werden würde. Auf Basis epidemiologischer Studien und Freilandversuche wurde in der vorliegenden Arbeit ein Entscheidungskonzept erarbeitet, mit dessen Hilfe die epidemiologische Relevanz von Befallsereignissen des Falschen Mehltaus der Weinrebe abgeschätzt werden kann. Dies erfolgte im Rahmen des aus Bundesmitteln geförderten Forschungsvorhabens zur ?Optimierung der Peronospora-Bekämpfung im Rebschutz auf der Basis eines erweiterten Prognosemodells (Forschungsvorhaben des Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Nr. 514-33.54/01HS048)?. Das entwickelte Entscheidungs-konzept wurde in das Prognosemodell integriert und versetzt Beratung und Winzer in die Lage, nur dann Pflanzenschutzmittel einzusetzen, wenn ein Befallsereignis tatsächlich zu erhöhter Befallshäufigkeit und Befallsstärke führen würde. Dadurch wird ein effektiverer und sparsamerer Einsatz von Fungiziden möglich, was zu einer wirtschaftlichen Einsparung sowie zur Reduktion des Pestizideintrags in die Umwelt beiträgt. Hierzu wurden in der vorliegenden Arbeit Aspekte der Sporangiogenese, der Wirtsbesiedelung und Überwinterung, der Sporangienverbreitung, der Interaktion zwischen Rebblättern und Sporangien sowie der klimatischen Bedingungen während der Infektion hinsichtlich ihrer epidemiologischen Bedeutung untersucht. Hierbei konnten bestehende Literaturdaten verbessert und ergänzt werden. Die gewonnenen Daten ermöglichen einen detaillierteren Einblick in die Epidemiologie und Biologie von Plasmopara viticola und wurden bereits in zwei Prognosemodelle integriert. K1 Plasmopara viticola K1 Epidemiologie K1 Weinrebe K1 Falscher Mehltau PP Hohenheim PB Kommunikations-, Informations- und Medienzentrum der Universität Hohenheim UL http://opus.uni-hohenheim.de/volltexte/2008/267