TY - THES T1 - Untersuchungen zur Inaktivierung von Prionen unter Verwendung einer Thermodruckhydrolyse mit Mikrowellen A1 - Schöffler,Marie Y1 - 2022/02/04 N2 - Die Erreger der TSE, die sogenannten Prionen sind infektiöse Proteine, die für eine Reihe von tödlich verlaufenden neurodegenerativen Erkrankungen beim Menschen und bei Tieren verantwortlich sind. In der vorliegenden Arbeit wurde im Rahmen des Projekts “PRIORITY 222887 Protecting the food chain from prions: shaping European priorities through basic and applied research” Untersuchungen zur Inaktivierung von mit Scrapie 263 K und BSE 301 V versetztem Fleischbrei der Kategorie 1 und 2 durchgeführt. Zum Material der Kategorie 1 gehört spezifische Risikomaterial, welches bei der Schlachtung anfällt und ein potentielles TSE-Risiko birgt. Dieses Material muss zurzeit laut den gesetzlichen Bestimmungen in Europa sterilisiert und verbrannt werden und kann somit nicht einer weiteren Nutzung zugeführt werden. Es sollte eine Methode gefunden werden, mit der zum einen Prion-Proteine sicher inaktiviert werden und zum Anderen eine weitere stoffliche Nutzung dieses hygienisierten Materials ermöglicht wird. Dieses Material könnte z.B. als Phosphor-, Aminosäurequelle in Düngemitteln oder als Teil erneuerbarer Energien wie Biogas oder Biodiesel erfolgen. Die Behandlung mit der Thermodruckhydrolyse mit Mikrowellen ist bereits bei einer Temperatur von 120°C und einer Behandlungsdauer von 5 min erfolgreich in der Inaktivierung des mit Scrapie 263 K versetzten Fleischbrei der Kategorie 1 und 2. Für eine vollständige Inaktivierung des mit BSE 301 V versetzten Fleischbreis der Kategorie 1 und 2 benötigt man eine Temperatur von 120°C und eine Behandlungsdauer von 10 min. Der Nachweis erfolgte hier ausschließlich im Western Blotting. Da der Nachweis im Western Blotting allein nicht belastbar ist, sollte ein Bioassay erfolgen. Dieser war aus verschiedenen Gründen nicht gewünscht, weshalb nach einer Alternative gesucht wurde. Mit Hilfe der in vitro-Amplifizierung, der sogenannte Protein Misfolding Cyclic Amplification (PMCA) wurde eine Methode gefunden, die den Bioassay ersetzen kann. Durch die PMCA lassen sich auch geringe Mengen an Prionen identisch so vervielfältigen, dass diese mittels Western Blotting nachweisbar sind. In den nachfolgenden Inaktivierungsversuchen von mit Scrapie 263 K versetztem Peptonwasser, welches als Fleischbreiersatz diente, wurde bei der Behandlung in der Thermodruckhydrolyse mit Mikrowellen bei einer Behandlungstemperatur von 120°C und 15 min eine vollständige Inaktivierung (mindestens 4-5 log10-Stufen Reduktion) erreicht. Zusammenfassend konnten die Ergebnisse der Arbeit zeigen, dass die Thermodruckhydrolyse mit Mikrowellen geeignet ist, eine verlässliche Inaktivierung von Prion-Proteinen in tierischen Nebenprodukten zu gewährleisten. KW - Inaktivierung KW - Prionkrankheit KW - Transmissible spongiform Encephalopathies KW - Traberkrankheit KW - BSE KW - Mikrowelle CY - Hohenheim PB - Kommunikations-, Informations- und Medienzentrum der Universität Hohenheim AD - Garbenstr. 15, 70593 Stuttgart UR - http://opus.uni-hohenheim.de/volltexte/2022/1984 ER -