RT Dissertation/Thesis T1 Verhaltensökonomische Aspekte in der strategischen Entwicklung von Mitgliederbeziehungen in ländlichen Genossenschaften A1 Jensen-Auvermann,Tessa Katharina WP 2020/09/08 AB Aufgrund von anhaltenden Wandlungsprozessen verändern sich die Rahmenbedingungen für ländliche Genossenschaften (e.G.) und ihre Mitglieder ständig. Wandlungsprozesse sind von Interesse, weil sie u.a. Bedürfnisse von Menschen und dementsprechend Geschäftsfelder beeinflussen. Im Zuge der Wandlungsprozesse nimmt die Komplexität der landwirtschaftlichen Produktion zu und daraus folgt, dass Landwirte ein gesteigertes Bedürfnis nach Wissen und Informationen haben, um ihren Betrieb weiter zu entwickeln. Eine Organisationsform, welche ihre Mitglieder z.B. in Form von Beratung fördert, sind e.G. Zusätzlich nimmt der Wettbewerbsdruck auf ländliche e.G. zu. Um sich den Veränderungen in der Agrarwirtschaft anzupassen, nehmen ländliche e.G. strukturelle Veränderungen vor. Im Zuge des Konsolidierungsprozesses im Genossenschaftssektor steigt zum einen bspw. die Heterogenität von Mitarbeitern und Mitgliedern an und zum anderen kann es zwischen Organbetrieb und Genossenschaftsmitglied zu einem Verlust von Vertrauen kommen. Folglich kann Selbstverpflichtung und Loyalität des Mitgliedes in Bezug auf seine e.G. abnehmen. Vor dem Hintergrund beschriebener Transformationen – Anpassungs- und Innovationsdruck von deutschen Landwirten und des Konsolidierungsprozesses im Genossenschaftssektor – und deren strategischer Bedeutung für die Agrar- und Ernährungsbrache sowie der Ansicht, dass die Genossenschaftsforschung eine anwendungsorientierte Wissenschaft ist, verfolgt die vorliegende Dissertation das Ziel, ländlichen e.G. praxisrelevante Fragestellungen im Rahmen ihres Mitgliedermanagements zu beantworten. Dadurch kann ein Erkenntnistransfer von der Forschung in die Praxis ermöglicht sowie eine nachhaltige Entwicklung von ländlichen e.G. begünstigt werden. Demzufolge wurden auf Grundlage der Neuen Institutionenökonomie, verhaltensökonomischer Ansätze und mit Hilfe analytischer Tests, wie des U-Tests nach Mann und Whitney, sowie Regressionsanalysen, folgende Forschungsfragen (FF) behandelt: FFi: Was verstehen Mitglieder ländlicher Genossenschaften unter der von ihrer Genossenschaft ausgeführten Servicequalität? FFii: Wodurch lassen sich Vertrauensbeziehungen zwischen Mitgliedern und Mitarbeitern in ländlichen Genossenschaften erfolgversprechend gestalten? FFiii: Welche Förderleistungen können Genossenschaften zur Entwicklung ländlicher Regionen übernehmen? Die in dieser kumulativen Dissertation aufgeführten Studien beruhen vermehrt auf Datensätzen, welche im Bundesland Baden-Württemberg mittels quantitativer Erhebungsinstrumente wie schriftlichen Fragebögen, im Zeitraum 2016 bis 2017, erhoben wurden. U.a. findet das MemberValue Modell Anwendung. Hierbei wird die Wirksamkeit des spezifischen Förderauftrages der jeweiligen e.G. anwendend analysiert. Die unterschiedlichen Stichproben der dieser Dissertation beiliegenden Studien setzen sich aus Befragungen von Mitarbeitern, Mitgliedern und leitenden Mitgliedern von gemeinwesenorientierten und einer ländlichen e.G. zusammen. Mitarbeiter stellen einen notwendigen Faktor zur Erfüllung der Mitgliederzufriedenheit und – loyalität dar. Nach derzeitigem Wissen des Autors wurde daher erstmalig die Mitglieder– Mitarbeiter–Beziehung in letztgenannter ländlicher e.G. näher beleuchtet. Diese kumulative Dissertation liefert neue Erkenntnisse für das innerorganisationale Verständnis von e.G. im deutschsprachigen Raum – insbesondere in Bezug auf weiche Faktoren wie Partizipation, Vertrauen und Zufriedenheit. K1 Genossenschaft K1 Beziehungsmanagement K1 Landwirtschaftliche Beratung K1 Baden-Württemberg K1 Landwirt PP Hohenheim PB Kommunikations-, Informations- und Medienzentrum der Universität Hohenheim UL http://opus.uni-hohenheim.de/volltexte/2020/1789