RT Dissertation/Thesis T1 Developing cropping systems for the ancient grain chia (Salvia hispanica L.) in two contrasting environments in Egypt and Germany A1 Mack,Laura WP 2020/09/08 AB In den letzten Jahren entwickelte sich um Chiasamen (Salvia hispanica L.) ein regelrechter Hype. Als sogenanntes “Superfood” für die menschliche Ernährung, vor allem für Veganer und Vegetarier, wurden Chiasamen wiederentdeckt. Daher gibt es immer mehr Lebensmittelprodukte mit Chiasamen. Diese Samen sind vorteilhaft, weil sie frei von Gluten sind, ein ausgewogenes Verhältnis von Makronährstoffen aufweisen und einen hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren, Mikronährstoffen, Antioxidantien und Ballaststoffen enthalten. Chia ist ursprünglich an Kurztagbedingungen angepasst und in tropischen und subtropischen Gebieten verbreitet. Dennoch kommt es mit Bedingungen wie Wasserstress zurecht und kann daher auch in trockenen Regionen angebaut werden. Ägypten wurde als wasserknappes Land eingestuft. Chia kann aufgrund seiner Trockenstresstoleranz dazu beitragen die knappe Ressource „Wasser“ in Ägypten einzusparen und bietet gleichzeitig Exportmöglichkeiten. Im Gegenzug kann dadurch z.B. Weizen mit einem höheren Wasserbedarf importiert werden. Der Klimawandel und die damit verbundene mangelnde Wasser- und Ernährungssicherheit stellen eine der weltweit größten Herausforderungen in ariden und semiariden Regionen dar und gefährden in Zukunft nicht nur die landwirtschaftliche Produktion, sondern auch die nachhaltige Entwicklung. Auf der anderen Seite, erfordert eine steigende Bevölkerung einerseits eine Steigerung der Nahrungsmittelproduktion, andererseits auch den Wandel zu einer umweltverträglichen und nachhaltigen Landwirtschaft. Chia könnte eine wirtschaftliche Alternative zu den herkömmlichen Feldfrüchten darstellen und so die Diversifizierung und Stabilisierung der lokalen Agrarwirtschaft unterstützen. Es fehlt jedoch die Erfahrung zum Anbau von Chia in neuen Regionen. Die Mehrheit der bisherigen Studien zu Chia legte den Schwerpunkt auf Qualitätseigenschaften der Samen. Das traditionelle Anbausystem von Chia wurde bislang nicht modernisiert und Informationen über den Einsatz von Düngemitteln, Pestiziden und verbesserten Sorten sind nur vereinzelt zu finden, welches Gründe für eine geringe Produktivität sind. Um die gestiegene Nachfrage an Chiasamen zu decken, werden neue Erzeugerländer hinzukommen müssen, für die Anbaukonzepte fehlen. Im Zeitraum von 2015 bis 2017 wurden Feldversuche an der Versuchsstation „Ihinger Hof“ der Universität Hohenheim im Südwesten Deutschlands und in Ägypten von 2015 bis 2016 an der 50 km nordöstlich von Kairo gelegenen Versuchsstation von SEKEM durchgeführt. Die vorliegende Dissertation basiert auf einem von der Anton-&-Petra-Ehrmann-Stiftung geförderten Projekt, das sich auf die Graduiertenschule Wasser-Menschen-Landwirtschaft (WPA) an der Universität Hohenheim stützt und sich mit zentralen Fragen zum Thema Wasser und wasserbezogenen Herausforderungen der heutigen Gesellschaft befasst. Abschließend ist festzuhalten, dass die Ergebnisse dieser Arbeit neue zentrale Informationen über den Anbau von Chia in zwei unterschiedlichen Regionen (einschließlich einer Wüstenregion) außerhalb des ursprünglichen Verbreitungsgebietes liefern. Die vorliegende Dissertation stellt einen ersten und vielversprechenden Ansatz zur Entwicklung eines Blattflächenmodells für Chia dar. Darüber hinaus kombiniert die Arbeit experimentelle Ansätze in Feldversuchen mit Pflanzenwachstumsmodellen, um die Anbaumethoden von Chia in neuen Regionen zu unterstützen und zu optimieren. Dafür wurde erstmals das CROPGRO-Modell für Chia angepasst, um Ertrag und Wachstumsparameter abzubilden. Darüber hinaus trug diese Arbeit dazu bei, den allgemeinen Quellcode des Modells zu verbessern, um das Wachstum sehr kleiner Samen zu simulieren. Die Anpassung an andere Salvias sollte mit diesem entwickelten Modell ebenfalls wesentlich einfacher sein. Zukünftige Modellverbesserungen und die Integration eines Tools, das ebenfalls die Kornqualität simulieren kann, könnten das Pflanzenwachstumsmodel für Chia weiter verbessern. K1 Salvia hispanica K1 Samen K1 Anbautechnik K1 Anpassung K1 Pflanzenwachstum PP Hohenheim PB Kommunikations-, Informations- und Medienzentrum der Universität Hohenheim UL http://opus.uni-hohenheim.de/volltexte/2020/1784