RT Dissertation/Thesis T1 Strategische Innovationskommunikation : ein phasenbasiertes Konzept für die Kommunikation von Innovationen in Unternehmen am Beispiel der digitalen Transformation und Industrie 4.0 A1 Krugsberger,Stefanie WP 2020/01/15 AB Die vorliegende Arbeit hatte zum Ziel, aufzuzeigen, wie durch eine integrierte Unternehmenskommunikation Akzeptanz für Innovationen geschaffen werden kann. Innovationen wurden insbesondere Anfang des 21. Jahrhunderts in der Kommunikationsforschung untersucht. Danach nahm die Forschung ab. Einige Forschungslücken blieben jedoch offen, die bis heute nicht weiterverfolgt wurden. Dazu gehören beispielsweise ein strategischer Ansatz, der die Außenperspektive der Akzeptanzbildung berücksichtigt, oder konkrete Ansätze für die Anwendung der Unternehmenskommunikation in Form von Konzepten. Zudem ist fraglich, ob die Erkenntnisse aus den 2010er Jahren heute noch Gültigkeit besitzen. Die vorliegende Arbeit leistete daher einen Beitrag, das Forschungsfeld der Innovationskommunikation mit neuen und aktuellen Ansätzen zu ergänzen. Nachdem die Grundlagen des Innovationsmanagements und der Innovationskommunikation diskutiert worden sind, wurde ein interdisziplinäres Modell erarbeitet: das Innovations-Verarbeitungsmodell. Mit diesem Modell wurde ein neuer Ansatz definiert, mit dem die Verarbeitung von Innovationen beim Individuum interdisziplinär erläutert werden kann. Des Weiteren kann der Ansatz Ableitungen liefern, wie eine entsprechende Kommunikation gestaltet werden muss, damit sie positiv auf den Akzeptanzbildungsprozess beim Individuum einzahlt. Hierzu wurden zunächst unterschiedliche Phasen der Innovationsentwicklung sowie der Diffusion im Markt definiert, die einen Rahmen für das Innovationsverarbeitungs-Modell darstellen. Ein Fokus wurde auf die Diffusionsphasen gelegt, da nur diese für die breite Öffentlichkeit sichtbar sind. Grundlage für die Diffusionsphasen bildete das Modell von Rogers „Diffusion of Innovation“. Für jede der fünf Phasen – Wissen, Persuasion, Entscheidung, Implementierung und Bestätigung – wurde ein spezifisches Kommunikationsziel definiert, das in der jeweiligen Phase erreicht werden muss, um schließlich zu einer Akzeptanzbildung zu führen. In der Wissens-Phase geht es darum, dass ein potenzieller Kunde Informationen über eine Innovation erhält und diese auch wahrnimmt. In der Persuasions-Phase werden diese Informationen verarbeitet, sodass sich eine positive Einstellung zur Innovation bildet. In der Entscheidungs-Phase soll die Kommunikation dazu beitragen, dass der Nutzer eine positive Entscheidung für die Innovation trifft, beispielsweise diese kauft. In der Implementierungs-Phase sorgt Kommunikation dafür, dass sich Gewohnheiten im Umgang mit der Nutzung einer Innovation entwickeln. In der Bestätigungs-Phase geht es zuletzt erneut um eine positive Einstellungsbildung gegenüber der Innovation. Auf Basis der fünf Phasen wurden interdisziplinäre Theorien in das Modell integriert, die das Erreichen des jeweiligen Kommunikationsziels beschreiben und erklären: Wie erhalten Menschen Informationen, wie bilden sich Einstellungen, wie treffen Menschen Entscheidungen und wie etablieren sich Gewohnheiten? Das Modell besagt, dass ein Individuum nach positivem Durchlaufen aller Phasen vollständige Akzeptanz für eine Innovation gebildet hat. Wie dies konkret umgesetzt werden kann, wurde am Beispiel der digitalen Transformation und Industrie 4.0 bei einem fiktiven Automobilhersteller aufgezeigt, da dieses Thema besonders gut zeigt, wie aktuell das Forschungsfeld der Innovationskommunikation ist. Der empirische Teil der Arbeit bestand aus einer Medieninhaltsanalyse, durch die Berichterstattungsroutinen identifiziert werden konnten, die Handlungsableitungen für ein Konzept strategischer Innovationskommunikation zum Thema digitale Transformation und Industrie 4.0 lieferten. Es konnten dabei einige Anhaltspunkte gefunden werden, wie Journalisten über das Thema digitale Transformation und Industrie 4.0 sowie Innovationen aus diesem Themenfeld berichten. Zudem wurde mit dem Innovations-Verarbeitungsmodell ein neuer Ansatz der Nachrichtenauswahl für Innovationsthemen formuliert, der bereits ansatzweise mit Hilfe der Medieninhaltsanalyse gestärkt werden konnte. Dies konnte insbesondere durch qualitative Experteninterviews mit drei unterschiedlichen Journalisten bestätigt werden. Das in der vorliegenden Arbeit entwickelte Innovations-Verarbeitungsmodell und die Ergebnisse der Medieninhaltsanalyse bieten letztlich einen weiteren Ansatz für die Gestaltung strategischer Innovationskommunikation, der in künftigen Untersuchungen noch weiter ausgebaut und validiert werden kann. Die vorliegende Dissertation hat die Forschung damit einen Schritt weitergebracht. K1 Innovation K1 Kommunikation K1 Industrie 4.0 K1 Digitalisierung K1 Strategie PP Hohenheim PB Kommunikations-, Informations- und Medienzentrum der Universität Hohenheim UL http://opus.uni-hohenheim.de/volltexte/2020/1687