TY - THES T1 - Beitrag zur Untersuchung des Innovationsgeschehens und ausgewählter Unternehmen der deutschen Landmaschinenindustrie von den Anfängen bis in die 1970er Jahre A1 - Krombholz,Klaus Y1 - 2017/10/18 N2 - Nachdem eine industrielle Herstellung von Landtechnik in England bereits im 18. Jahrhundert begonnen hatte, folgten zunächst die USA und ab Mitte des 19. Jahrhunderts zunehmend auch Deutschland dieser Entwicklung. Obwohl diese Branche in Deutschland über lange Zeit vor allem durch Handwerks- und Kleinbetriebe geprägt war, entstanden bereits im 19. Jahrhundert auch die ersten Großbetriebe. In der Folgezeit dominierten jedoch weiterhin die Klein- und Mittelbetriebe bis es ab Mitte des 20. Jahrhunderts einen allmählichen Trend zum Groß-betrieb gab, der sich ab Ende des 20. Jahrhunderts auch in Deutschland zunehmend durchsetzte. In der Land-maschinenindustrie der DDR vollzog sich diese Entwicklung bereits einige Jahrzehnte früher. Nach einer relativ kontinuierlichen Entwicklung in den ersten Jahrzehnten gab es wesentliche Veränderungen in der Firmenlandschaft nach einer Zeit der Hochkonjunktur in den 1920er Jahren, wobei dieser Prozess durch Inflation und Weltwirtschaftskrise verstärkt wurde. Betroffen war davon die Mehrzahl der in der Gründerzeit ent-standenen Großunternehmen. Die mit einer erneuten Hochkonjunktur in den 1950er Jahren entstandenen Überkapazitäten führten in den 1960er Jahren wiederum zu gravierenden Strukturveränderungen und einer Reduzierung des Potentials. Obwohl die bundesdeutsche Landmaschinenindustrie Anfang der 1990er Jahre durch die Wiedervereinigung Deutsch-lands eine kurze Sonderkonjunktur erlebte, haben die Umsatzrückgänge ab Mitte der 1980er Jahre die Firmen-landschaft in den 1990er Jahren nochmals entscheidend beeinflusst, wobei in dieser Phase in hohem Maße ausländische Unternehmen tätig wurden und damit die Globalisierung der Branche voranbrachten. Die ostdeut-sche Landmaschinenindustrie war bereits Mitte der 1990er Jahre auf eine unbedeutende Größenordnung ge-schrumpft. Wenn sich die deutsche Landwirtschaft zunächst durch Importe, vor allem aus England und den USA mit Land-technik versorgte, konnte die deutsche Landmaschinenindustrie bereits in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahr-hunderts die Importabhängigkeit weitgehend überwinden und in der Folgezeit durch steigende eigene Exporte im internationalen Vergleich vordere Plätze bei den Exportraten erringen. Bei den Erzeugnissen dominierten neben den ersten eigenen Entwicklungen zunächst die Nachbauten und Nachentwicklungen englischer und amerikanischer Vorbilder. Mit abnehmender Tendenz standen auch noch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vor allem amerikanische Erzeugnisse Pate für deutsche Entwicklungen, bis sich schließlich ab den 1990er Jahren, als mit den ostdeutschen landwirtschaftlichen Großbetrieben die höchsten Anforderungen an die Landtechnik auf dem heimischen Markt bestanden, die deutsche Landmaschi-nenindustrie zu einem führenden Innovationstreiber entwickelte. Obwohl sich die deutschen Landtechniker schon sehr früh mit dem gesamten Spektrum der Mechanisierungslö-sungen für die Landwirtschaft auch innovativ auseinandersetzten, sind die einzelnen Erzeugnisgruppen zu unter-schiedlichen Zeiten zur Reife gelangt und von der landwirtschaftlichen Praxis akzeptiert und angewendet worden. Unter diesem Aspekt wurde das Innovationsgeschehen in die früheren und späteren Innovationsgebiete unter-gliedert. In der Anfangszeit war es bei den deutschen Unternehmen der Landmaschinenindustrie weit verbreitet, das ge-samte aktuelle Landtechniksortiment anzubieten, wobei die Untersetzung durch Eigenentwicklungen, Nachent-wicklungen und Nachbauten sowie durch Handelsware erfolgte. Eine Spezialisierung der Unternehmen auf ein eingeschränktes Sortiment war zunächst nur wenig ausgeprägt und hat sich erst ab den 1920er Jahren verstärkt entwickelt. Unter diesem Aspekt konnte auch in den größeren Unternehmen die Fertigung nur sehr selten auf Großserien ausgerichtet werden. Besonders die deutsche Trakto-renherstellung, die sich bis in die 1960er Jahre auf eine große Anzahl von Unternehmen verteilte, war über lange Zeit durch die vergleichsweise geringen Stückzahlen und damit durch vorwiegend Klein- und Mittelserienfertigung belastet. Im Gegensatz dazu war der Landmaschinenbau der DDR mit seinem relativ schmalen Sortiment bereits ab den 1960er Jahren in den meisten Erzeugnisprogrammen auf Großserienfertigung mit extrem hohen Exportanteilen ausgerichtet. KW - Geschichte KW - Landtechnik KW - Innovation KW - Landmaschinenindustrie CY - Hohenheim PB - Kommunikations-, Informations- und Medienzentrum der Universität Hohenheim AD - Garbenstr. 15, 70593 Stuttgart UR - http://opus.uni-hohenheim.de/volltexte/2017/1389 ER -