TY - THES T1 - Impact of rubber tree dominated land-use on biodiversity and ecosystem services in the Greater Mekong Subregion A1 - Häuser,Inga Y1 - 2017/07/25 N2 - Die vorliegende Dissertation analysiert den Einfluss von steigendem Kautschukanbau (Hevea brasiliensis) hinsichtlich Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen (ÖSD) in der Greater Mekong Subregion. Kautschukplantagen beeinflussen die Bereitstellung verschiedener Ökosystemdienstleistungen wie Kohlenstoffspeicherung, Wasserverfügbarkeit und –qualität und beeinträchtigt die Biodiversität. Um diese Einflüsse zu untersuchen war die erste Aufgabe die Erstellung eines Überblicks über Veröffentlichungen bezüglich ÖSD und Biodiversität in Kautschuk-Anbaugebieten. Die Literaturübersicht zeigte, dass die Mehrzahl der Publikationen nur eine einzige oder sehr wenige ÖSD behandelt. Dies entspricht nicht den Anforderungen von Entscheidungsträgern, die für fundierte Entscheidungen hinsichtlich Landnutzungsplanung oder die Entwicklung von Zahlungen für ÖSD ein holistisches Bild brauchen, das mehrere ÖSD simultan betrachtet. Um einen Beitrag zu einer holistischeren Sichtweise zu leisten, war die zweite Aufgabe die Analyse des Einflusses von Kautschuk auf die ÖSD Kohlenstoffspeicherung, Bodenerosion, Wasserverfügbarkeit und -qualität, sowie Einkommen und Existenzsicherung. Obwohl es bezüglich der Kohlenstoffbindung in verschiedenen Landnutzungsformen noch große Unsicherheiten gibt, verdichten sich die Hinweise darauf, dass in Kautschukplantagen weniger Kohlenstoff gespeichert ist, als in natürlichen Wäldern. Das Risiko von Erodibilität von Böden in Kautschukanlagen ist im Vergleich zu natürlichen Wäldern höher. Der lokale und regionale Wasserkreislauf wird von Kautschukplantagen ebenfalls beeinflusst. Die Wasserqualität für Menschen und wasserlebende Organismen wird ebenfalls beeinträchtigt. Zweifelsfrei hat die Einführung von Kautschuk eine signifikante Steigerung des Farmeinkommens bewirkt. Allerdings legen sich die Bauern mit der Kautschukproduktion auf Jahrzehnte fest und sind somit abhängig von einer einzelnen Kultur. Weitere ökologische Gefahren bestehen durch Pflanzenkrankheiten und –schädlinge, ungünstige Witterung oder Klimaveränderung. Die Auswertung der Studien zeigte deutlich, dass der zunehmende Kautschukanbau in der GMS von verschiedenen Problemen und Bedrohungen für die Bauern und die Umwelt begleitet wird. Die Entwicklung von nachhaltigen Landnutzungskonzepten ist daher unabdingbar. Aufgrund der beschriebenen Ergebnisse basieren Vorschläge für eine nachhaltigere Landnutzung auf Diversifizierung der Plantagen und die Wiederaufforstungen von Wäldern, beides erfordert aber ökonomische Anreize für die Bauern. Ein weiterer Teil der Dissertation behandelt die Entwicklung eines Biodiversitäts-Indikators, der in bestehenden Biodiversitätsmodellen verwendet werden kann. Unser Datensatz umfasste Flora, Vertebraten und Invertebraten. Der resultierende Indikator wurde als Eingabe in ein bestehendes Modell zur Bewertung von ÖSD verwendet. Abschließend wurde eine Landnutzungskarte aus dem Jahr 2007 mit zwei Szenarien verglichen. Um ein differenzierteres Bild zu erhalten wurden zusätzlich Untergruppen analysiert. Die erste Untergruppe „Arten für den menschlichen Gebrauch“ beinhaltete nur die Arten, die der Mensch direkt nutzt (Wildbienen für die Honigproduktion und Pflanzen für Traditionelle Chinesische Medizin). Die zweite Unter-gruppe „Rote Liste Arten“, bestehend aus Pflanzen und Säuger die auf der roten Liste verzeichnet sind, wurde getrennt untersucht, um Naturschutzaspekte mit einzubeziehen. Die Ergebnisse zeigten, dass es bei einer Beschränkung auf die Arten „für den menschlichen Gebrauch“ weniger Unterschiede zwischen den Szenarien gibt, da die Medizinalpflanzen auch in Kautschukplantagen vorkommen, wenn auch mit anderen Arten (Generalisten und Ruderalpflanzen). Dies führt zu einer wichtigen Schlussfolgerung: Allein die Entscheidung „Was“ untersucht wird ist nicht ausreichend (Biodiversität), sondern auch das „Wie“ (Gruppierung von verschiedenen Artgruppen) ist wichtig, da es erhebliche Auswirkungen auf die Ergebnisse hat. In einem letzten Aspekt wurde die Übertragbarkeit der Projektergebnisse auf andere Regionen der Welt untersucht, um die Relevanz des Kautschukanbaus auch für Gebiete außerhalb des eigentlichen Untersuchungsgebietes zu ermitteln. Dafür wurde das System der „Land-Archetypen“ benutzt, das eine große Auswahl von Landnutzungsintensitäten verwendet und gleichzeitig ökologische und sozio-ökonomische Gegebenheiten mit einbezieht. In einem ersten Schritt wurde der Projekt-Archetyp definiert, basierend auf der Zusammenführung von globalen Indikatoren mit deren Hilfe Landnutzung und Landeigenschaften beschrieben werden können. Für das Verbundprojekt Sustainable Rubber Cultivation in the Mekong Region wichen nur wenige der 32 untersuchten globalen Indikatoren von den realen lokalen Werten ab. Das Übertragbarkeitspotenzial für die GMS war relativ hoch und unterstützt damit die Wichtigkeit der Projektergebnisse für diese große Region. KW - Südostasien KW - Naturschutz KW - Nachhaltigkeit CY - Hohenheim PB - Kommunikations-, Informations- und Medienzentrum der Universität Hohenheim AD - Garbenstr. 15, 70593 Stuttgart UR - http://opus.uni-hohenheim.de/volltexte/2017/1371 ER -