RT Dissertation/Thesis T1 Erfolgsfaktoren zur Umsetzung der Transformation vom Produkthersteller zum Serviceanbieter A1 Hepp,Michael WP 2017/07/05 AB In vielen Industriegüterbranchen führen die zunehmende Wettbewerbsintensität, die Erosion der Produktmargen und der hohe Reifegrad vieler Produkte zu einer Diskussion über die bestehenden Geschäftsmodelle und der Frage nach einer strategischen Neuausrichtung hin vom Produkthersteller zum Serviceanbieter. Dieser Prozess, die sogenannte Servicetransformation, ermöglicht unter anderem die Erhöhung der Wertschöpfung, die Entwicklung der Anbieter-Kunden-Beziehung zu einer Partnerschaft sowie die Sicherstellung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit. Dennoch ist der Entwicklungsstand in der Unternehmenspraxis nicht weit vorangeschritten. Ursachen für die Zurückhaltung sind unter anderem in den Barrieren der Servicetransformation auf der konzeptionellen Strategieebene und der organisatorisch-personellen Implementierungsebene zu sehen. Die kontinuierlich steigende Anzahl von wissenschaftlichen Artikeln zeigt dabei die wissenschaftliche Relevanz. Insgesamt lässt sich jedoch sagen, dass die Vielzahl der wissenschaftlichen Beiträge weder eine gemeinsame theoretische Grundlage noch umfangreiche empirische Untersuchung hervorgebracht haben. Zudem ist die Integration des Kunden als externer Faktor ein kennzeichnendes Kriterium für Dienstleistungen, jedoch im Rahmen der Servicetransformation noch unzureichend erforscht. Vor diesem Hintergrund setzt sich die Zielsetzung der Dissertation aus folgenden drei zentralen Forschungsfragen zusammen: (1)Wie stellt sich eine allgemeingültige theoretische Grundstruktur für den Servicetransformationsprozess dar? (2)Aus welchen erfolgskritischen Faktoren und Zielsetzungen setzten sich Erfolgsmodelle für das Produktorientierte und Systemlösungsorientierte Geschäftsmodell der Servicetransformation zusammen? Sind hier Überschneidungen in den Erfolgsfaktoren ersichtlich, die Rückschlüsse auf allgemeingültige Erfolgsfaktoren der Servicetransformation erlauben. (3)Welche Rolle nimmt die Kundenintegration bei der Transformation vom Produkthersteller zum Serviceanbieter ein und welches Ausmaß der Kundenintegration bezogen auf die spezifischen Geschäftsmodelle ist ideal? Zudem wird der Frage nachgegangen wie das geeignete Geschäftsmodell in Abhängigkeit der Kundenbedürfnisse und des Kundennutzens identifiziert werden kann? Dabei gliedert sich die vorliegende Dissertation in insgesamt sieben Kapitel. Nach der Einleitung umfasst das zweite Kapitel die theoretische Grundstruktur, den sogenannten Geschäftsmodellansatz der Servicetransformation, der mit Hilfe eines theoretisch-deduktiven Ansatzes vier Geschäftsmodelle der Servicetransformation theoretisch-konzeptionell typologisiert. Die Plausibilisierung der vier Geschäftsmodelltypen und ihrer zehn Entwicklungsschritte wurde anhand von Praxisbeispielen fundiert. Eine weitere Validierung erfolgte durch eine Fokusgruppen-Diskussion (Studie 1, n=9) mit Experten des höheren Managements verschiedener Unternehmensbereiche. Ziel des dritten und vierten Kapitels war es ein umfassendes Erfolgsmodell zur Umsetzung des Produktorientierten und Systemlösungsorientieren Geschäftsmodell zu entwickeln. Das EFQM Excellence-Modell liefert dabei den theoretischen Bezugsrahmen. Hierbei wurden mittels branchenübergreifender direkt qualitativ-explorativer Erfolgsfaktorenstudien, erfolgskritische Faktoren, deren Zielsetzungen und konkrete Umsetzungsempfehlungen erhoben. Hierfür fand für das Produktorientierte (Studie 2, n=11; Studie 3, n=15) und das Systemlösungsorientierte Geschäftsmodell (Studie 4, n=11; Studie 5, n=28) eine Fokusgruppen-Diskussionen und eine zweistufige Delphi Studie Anwendung. Dabei bestätigten sich für das Produktorientierte 29 und das Systemlösungsorientierte Geschäftsmodell 25 erfolgskritische Faktoren. Kapitel fünf widmet sich der theoretischen Überprüfung ob exklusive Erfolgsfaktoren für die jeweiligen servicebasierten Geschäftsmodelle (Produktorientierte und Systemlösungsorientierte Geschäftsmodell), bzw. allgemeingültige (grundlegende) Erfolgsfaktoren der Servicetransformation bestätigt werden können. Das sechste Kapitel beschreibt die Rolle der Kundenintegration im Rahmen des Transformationsprozess. Der Kunde nimmt dabei die Rolle des Ideenlieferanten, des Leistungsentwicklers und des Leistungserstellers mit unterschiedlichem Aktivitätsgrad, bezogen auf die einzelnen Geschäftsmodelle, ein. Die zentrale Rolle des Kunden als Ideenlieferanten wurde zudem durch eine Fokusgruppen-Diskussion bestätigt (6. Studie, n=11). Hieraus ist es gelungen einen entscheidungsanalytischen Ansatz abzuleiten, der zur Identifikation des geeigneten Geschäftsmodells in Abhängigkeit der Kundenbedürfnisse und des Kundennutzens dient. Die Arbeit schließt in Kapitel sieben mit einer übergreifenden Schlussbetrachtung ab. K1 Delphi-Technik K1 European Foundation for Quality Management K1 Transformation K1 Geschäftsmodell K1 Dienstleistung PP Hohenheim PB Kommunikations-, Informations- und Medienzentrum der Universität Hohenheim UL http://opus.uni-hohenheim.de/volltexte/2017/1356