TY - THES T1 - Untersuchungen zur Eignung von Mangoschalen (Mangifera indica L.) in der Tierernährung und deren Einfluss auf die zootechnische Leistung sowie verdauungsphysiologische und mikrobiologische Parameter bei Absetzferkeln A1 - Brucker,Lisa Y1 - 2016/09/13 N2 - Im Rahmen dieser Studie wurde die Eignung von Mangoschalen in der Fütterung von Absetzferkeln anhand verschiedener Untersuchungen getestet. Zu Beginn erfolgte die Durchführung von Kurzzeitinkubationen von Sauenkot mit verschiedenen Kohlenhydraten. Nach 24-stündiger Inkubationsdauer unter anaeroben Bedingungen wurde das Fermentationsmuster anhand der gebildeten bakteriellen Metaboliten analysiert. Darüber hinaus wurde durch semikontinuierliche Langzeitinkubationen mit Caecuminhalt von Absetzferkeln der Einfluss von Mangoschalen bzw. Apfelpektin auf das Fermentationsmuster über einen längeren Zeitraum untersucht. Die Ergebnisse beider Inkubationsmethoden zeigten, dass ein Einfluss des Substrats auf den jeweiligen Gehalt der bakteriellen Metaboliten ermittelt werden konnte. Die Ergebnisse der Kurzzeitinkubationen zeigten, dass durch die Zugabe der verschiedenen Substrate im Vergleich zur Negativkontrolle bei nahezu allen gemessenen Parametern Unterschiede erzielt wurden. Die Senkung des pH-Werts resultierte bei Zugabe von Apfel- und Mangopektin aus einem Anstieg der Essigsäure-konzentration. Die Inkubation von Mangoschalen über 24 Stunden zeigte eine mit der Zugabe von Apfelpektin vergleichbare pH-Wert-Senkung (p = 0,579). In der Langzeit-inkubation erzeugte die Zugabe von Mangoschalen in die Fermenter kaum Veränderungen der Parameter. Dabei erzielte die Zugabe von Mangoschalen neben den höchsten Buttersäuregehalten (p = 0,002) höhere Valeriansäuregehalte (p = 0,002) im Vergleich zum Apfelpektin. Die Zugabe von Mangoschalen in das System der Langzeitinkubation unterschied sich beim Vergleich des erzielten Essigsäuregehalts oder des pH-Werts jedoch nicht von der Kontrollgruppe. Der zweite methodische Abschnitt der Studie stellten Infektionsversuche mit der permanenten Zelllinie IPEC-J2 dar. Dabei wurden mögliche Effekte pflanzlicher Substanzen zum Schutz der IPEC-J2 Zellen vor enterotoxischen E. coli-Bakterien mittels einer durchflusszytometrischen Methode untersucht. Diese Ergebnisse zeigten einen deutlichen Effekt (p = 0,029) des Mangopektins gegenüber der Positivkontrolle durch Reduktion der Anzahl mit E. coli assoziierten IPEC-J2 Zellen um 56,1 %. Der dritte Abschnitt umfasste die Durchführung eines Fütterungsversuchs zur Analyse intestinaler Parameter mit insgesamt 50 Absetzferkeln in fünf Versuchsgruppen über eine vierwöchige Versuchsdauer. Darüber hinaus erfolgte ein weiterer Fütterungsversuch zur Erhebung der Leistungsdaten mit insgesamt 100 Absetzferkeln über einen Versuchszeitraum von sechs Wochen. Anhand des Fütterungsversuchs wurden die Auswirkungen einer ein- und zweiprozentigen Dosierung von Mangoschalen bzw. Apfelpektin auf verdauungs-physiologische und mikrobiologische Parameter untersucht. Darüber hinaus wurde anhand molekularbiologischer Methoden der Einfluss der Versuchsdiäten auf definierte Gruppen der Mikrobiota untersucht. Des Weiteren wurde die Substratverwertungsaktivität der Mikrobiota gemessen. Die Analyse erfolgte dabei anhand von Faecesproben der Tiere unter der Verwendung von BIOLOG MT2-Platten. Die Ergebnisse der in vitro-Untersuchungen belegten die Fermentation von Mangoschalen durch die porcine Mikrobiota mit entsprechender Veränderung des Fermentationsmusters. Das in den Mangoschalen enthaltene Mangopektin konnte anhand der Arbeiten mit der Zellkultur einen die IPEC-J2 Zellen schützenden Effekt gegenüber einer E. coli-Infektion aufweisen. Generell zeigten sich im Fütterungsversuch kaum Unterschiede zwischen den fünf Versuchsgruppen. Beim Vergleich der Effekte von Mangoschalen bzw. Apfelpektin auf die ermittelten Gehalte der bakteriellen Metaboliten zeigten sich in den untersuchten Abschnitten des GITs zum Teil numerische Unterschiede. Diese zeichneten sich vor allem in den praecaecalen Abschnitten ab, sodass vermutlich ein Großteil der Mangoschale bzw. des Apfelpektins bereits praecaecal mikrobiell verstoffwechselt worden sein könnte, und im Dickdarm weniger Veränderungen der bakteriellen Gruppen der Mikrobiota und deren Stoffwechselprodukten stattfanden. Im Gegensatz dazu zeigte sich jedoch eine verringerte proteolytische Aktivität der Mikrobiota des Dickdarms in den Versuchsgruppen mit einer jeweils zweiprozentigen Dosierung von Mangoschalen bzw. Apfelpektin, sodass bei diesen Gruppen vermutlich noch ein gewisser Teil der bis dahin unverdauten Kohlenhydrate als Energiequelle genutzt werden konnte. Im Rahmen dieser Studie konnten im Fütterungsversuch keine negativen Effekte der Zulage von Mangoschalen oder Apfelpektin in einer Versuchsdiät von Absetzferkeln ermittelt werden, sodass man im untersuchten Dosierungsrahmen von einer guten Verträglichkeit ausgehen kann. Dies deutet darauf hin, dass der Einsatz von getrockneten Mangoschalen in der Fütterung von Absetzferkeln möglich ist und tendenziell zu einer positiven Beeinflussung der Darmgesundheit führen kann. KW - Mango KW - Ferkel KW - Gastrointestinaltrakt CY - Hohenheim PB - Kommunikations-, Informations- und Medienzentrum der Universität Hohenheim AD - Garbenstr. 15, 70593 Stuttgart UR - http://opus.uni-hohenheim.de/volltexte/2016/1252 ER -