RT Dissertation/Thesis T1 Bestimmung präcecaler Verdaulichkeitskoeffizienten für heimische Energie- und Proteinfuttermittel für die Bio-Hühnermast A1 Ritteser,Carolin WP 2016/06/30 AB Um die Eiweißlücke in der ökologischen Hühnermast zu schließen, wurden 15 Bio-Futtermittel bezüglich ihrer Rohprotein- und Aminosäurengehalte und den dazugehörigen praececalen Verdaulichkeitswerten analysiert. Getestet wurden sowohl herkömmliche Getreidearten, wie Weizen, Roggen, Dinkel, Tritikale, Sommergerste, unbespelzte Arten, wie die Nacktgerste und der Nackthafer, wie auch in Vergessenheit geratene Getreide bzw. Pseudogetreidearten, wie Braun- und Rispenhirse und der Buchweizen, Maisganzkornsilage, Linsenausputz, getrocknete Luzerneblätter und Kleegrassilage (behandelt und unbehandelt). Als Versuchstiere wurden die im ökologischen Landbau häufig verwendeten mittel-langsam wachsenden Hühner der Rasse ISA JA 957 eingesetzt. Die Bestimmung der Verdaulichkeit erfolgte nach Rodehutscord et al. (2004). Es wurde eine Grundration hergestellt, der das zu testende Futtermittel im Austausch zu Maisstärke in 3 Konzentrationen zugemischt wurde. Als unverdaulicher Marker wurden 5 g/kg Titandioxid beigemischt. Die Fütterung der Testrationen fand sowohl zwischen dem 15. und 21. Lebenstag, als auch zwischen dem 36. und 42. Lebenstag statt. Am 21. bzw. 42. Lebenstag wurden die Tiere getötet und der Inhalt der letzten beiden Drittel des Ileums entnommen. Zur weiteren Analyse wurden die Proben gefriergetrocknet und gemahlen. Sowohl in den Chymusproben, als auch in den Mischrationen wurde der Gehalt an Rohprotein, Aminosäuren und Titandioxid bestimmt. Mit den im Chymus und im Futter enthaltenen Mengen an Aminosäuren und Rohprotein, im Bezug zum unverdaulichen Marker, wurde die Menge an verdautem Rohprotein bzw. an verdauter Aminosäure berechnet und im Koordinatensystem gegen die aufgenommene Menge abgetragen. Anschließend wurde eine Regressionslinie angepasst, deren Steigung die praececale Verdaulichkeit angibt. Die Gehalte der Nährstoffe in den ökologisch angebauten Kulturarten verhalten sich teilweise unterschiedlich im Vergleich zu denen aus konventionellem Anbau. Den höchsten Rohproteingehalt wies der Linsenausputz auf, gefolgt von den Kleegrassilagen und den getrockneten Luzerneblättern. Die Braunhirse, die Rispenhirse, die Kleegrassilagen und die getrockneten Luzerneblätter enthielten am meisten Methionin. Die höchsten Lysingehalte lagen für den Linsenausputz, die Kleegrassilagen und die Luzerneblätter vor. Die Verdaulichkeitswerte der Futtermittel zeigen eine große Variation. Schlechte Ergebnisse für beide Altersstufen liegen sowohl für Dinkel und Roggen als auch für die Kleegrassilagen vor. Bei Buchweizen und Kleegrassilage wird ein durchaus beachtlicher Gehalt an Rohprotein und Aminosäuren durch eine mäßige bis schlechte Verdaulichkeit relativiert. Als geeignete Futtermittel, die sowohl durch ihren Gehalt als auch die hohe Verdaulichkeit der Aminosäuren zu einer ausreichenden Versorgung beitragen können, stellten sich die Braunhirse, Rispenhirse, der Linsenausputz und vor allem die getrockneten Luzerneblätter heraus. Letztere müssen auf Grund ihrer Steigerung des Futtervolumens mit Bedacht in der Ration eingesetzt werden, da sie bei hohen Anteilen im Futter zu einer unzureichenden Nährstoffaufnahme führen können und damit das Wachstum der Tiere beeinträchtigen. Allgemein kann jedoch festgehalten werden, dass die Verdaulichkeitswerte der ökologischen Futtermittel sehr ähnlich zu denen der konventionell angebauten Futtermittel sind. K1 Biologische Viehwirtschaft K1 Huhn K1 Futtermittel K1 Verdaulichkeit PP Hohenheim PB Kommunikations-, Informations- und Medienzentrum der Universität Hohenheim UL http://opus.uni-hohenheim.de/volltexte/2016/1222