RT Dissertation/Thesis T1 Vom Glauben, Berge versetzen zu können : subjektive Beurteilung von Medienqualität und Selbstwirksamkeit als Wegbereiter politischen Wissens A1 Schmitt,Josephine B. WP 2016/07/06 AB Junge Nutzer ziehen vermehrt das Internet als Informationsmedium vor. Dort steht sich eine nahezu unüberschaubare Vielfalt von redaktionell erstellten Inhalte und user-generated Content gegenüber. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen setzt sich diese Arbeit die Klärung der Fragen zum Ziel, wie sich Jugendliche im Internet orientieren, sich politisches Wissen aneignen und welche Rolle die subjektive Beurteilung der Medienqualität der zur Information verwendeten Angeboten sowie die medien- und politikbezogene Selbstwirksamkeit in diesem Prozess spielen. Die Schwerpunktsetzung auf subjektive Qualitätsbeurteilungen als treibende Kraft hinter Lernprozessen mit Medien geht dabei auf eine Verknüpfung der Theorie der subjektiven Qualitätsbeurteilung (Wolling, 2009) mit der sozial-kognitiven Theorie (Bandura, 1986, 2001; Niemi, Craig, & Mattei, 1991) und lernpsychologischen Erkenntnissen zur Bedeutung der subjektiven Beurteilung von Lehr-/Lernmedien und Lernumgebung für das Lernen von Informationen (z. B. Salomon, 1984) zurück. Neben der Klärung der Frage, wie die oben genannten Faktoren den Prozess des politischen Lernens bei Jugendlichen beeinflussen, möchte diese Studie zudem einen Beitrag dazu leisten, die ablaufenden psychologischen Prozesse in der Praxis zu fördern. Sie untersucht daher auch, wie Jugendliche und junge Erwachsene darin unterstützt werden können, das Internet zielführend und effektiv einzusetzen, um aus der Menge der dort verfügbaren Nachrichten relevante und nützliche Informationen auszuwählen. Um die angenommenen Beziehungen zu überprüfen, Entwicklungen feststellen und kausal nachweisen zu können, wurde eine dreiwellige Panel-Befragung mit Jugendlichen der Klassenstufen 9 bis 13 durchgeführt. Ein Teil der Jugendlichen nahm zudem an einer medienpädagogischen Intervention vor dem zweiten Erhebungszeitpunkt teil. Die Ergebnisse zeigen, dass subjektive Qualitätsbeurteilung von Onlineangeboten, vermittelt durch mediale und politische Selbstwirksamkeit, einen bedeutsamen Einfluss auf politisches Wissen hat. Zwar konnte im Rahmen der Studie kein direkter Einfluss der medienpädagogischen Intervention auf die subjektive Qualitätsbeurteilung sowie der medialen Selbstwirksamkeit der Jugendlichen gezeigt werden. Jedoch können Verbesserungen im politischen Wissen bei der Interventionsgruppe vorsichtig im Hinblick auf eine Veränderung des Informationsverhaltens infolge der Intervention interpretiert werden. Die Studie gibt erstmals Hinweise darauf, dass der Fokus der Medienerziehung nicht nur auf der Vermittlung gesellschaftlicher Maßstäbe qualitativ hochwertiger Medienangebote liegen sollte, sondern auch darauf, Jugendlichen ein positives Gefühl gegenüber den von ihnen genutzten Medien zu vermitteln und dadurch deren mediale sowie politische Selbstwirksamkeit und schlussendlich ihr politisches Wissen zu fördern. Sie liefert damit eine kommunikationswissenschaftlich fundierte Handlungsempfehlung für die medienpädagogische Praxis. K1 Internet K1 Medienkompetenz K1 Selbstwirksamkeit PP Hohenheim PB Kommunikations-, Informations- und Medienzentrum der Universität Hohenheim SN 978-3-7375-8527-9 UL http://opus.uni-hohenheim.de/volltexte/2016/1220