TY - THES T1 - Verbreitung, Diversität und Übertragung des Mykovirus PhV und seine Auswirkung auf Plasmopara halstedii, den Falschen Mehltauerreger der Sonnenblume A1 - Grasse,Wolfgang Y1 - 2016/02/23 N2 - Das Plasmopara halstedii Virus (PhV) ist ein ss(+)RNA Virus mit zwei RNA Strängen, welches ausschließlich in seinem Wirt Plasmopara halstedii, dem Erreger des Falschen Mehltaus der Sonnenblume, vorkommt. Die beiden RNA Stränge kodieren zum einen für eine RNA abhängige RNA Polymerase (RdRp) und zum anderen für ein Hüllprotein (CP). Die bisherige phylogenetische Einordnung zeigte eine Verwandtschaft der RdRp mit der Familie der Nodaviren und des CP mit der Familie der Tombusviren. Berechnungen mit den kombinierten Sequenzen in dieser Arbeit legen die Einordnung in eine eigene Gruppierung, gemeinsam mit dem Sclerophthora macrospora Virus A, nahe, welche basal zu den beiden Virusfamilien liegt. Untersuchungen zur genetischen Vielfalt sowie der weltweiten Verbreitung von PhV zeigten, dass das Virus in Proben aus 17 Ländern auf fünf Kontinenten verteilt über die letzten 40 Jahre, aufzufinden ist. Hierbei konnte PhV in über 90% der getesteten P. halstedii Isolate nachgewiesen werden. Es zeigte sich dabei keine Korrelation zwischen dem geographischen Ursprung, dem Alter der Probe sowie der An- bzw. Abwesenheit des Virus. Die genetische Diversität erwies sich über alle Proben als sehr gering. Bei 22 vollständig sequenzierten Proben aus 13 Ländern konnten SNPs an 18 Positionen nachgewiesen werden. Die genetischen Distanzen betrugen 0,001 für die RdRp und 0,002 für das Hüllprotein. Experimente zum Einfluss von PhV auf die Aggressivität und Pathogenität von P. halstedii zeigten, dass das Virus einen hypovirulenten Effekt bewirkt. Bei diesen Versuchen wurden isogene Stämme von P. halstedii mit Phv infiziert und Biotests an Sonnenblumen durchgeführt. Es wurde gezeigt, dass PhV die Sporangienproduktion des Oomyceten um etwa 30% mindert und das Auftreten der ersten Sporulation sich durchschnittlich um einen Tag verlängert. Auch die Fähigkeit von P. halstedii, die Sonnenblume systemisch zu infizieren, wird durch das Virus um ein Drittel reduziert. Bei Versuchen, PhV durch aktive cDNA Klone in P. halstedii zu expremieren, wurden zwei verschieden Vektoren und verschiedene Transformationssysteme miteinander kombiniert. Hierbei zeigte sich, dass die Elektroporation eine geeignete Methode zur Einbringung von Plasmiden in Zoosporen darstellt. Ebenso konnte dargestellt werden, dass der T7 Promotor in P. halstedii eine Transkriptionsaktivität aufweißt. Allerdings zeigte sich dies nicht in Nachfolgegenerationen. Daher wurden zwar PhV RNA Sequenzen gebildet, jedoch entwickelte sich hieraus kein funktionelles Virus. KW - Falscher Mehltau KW - Viren KW - RNS KW - Sonnenblume CY - Hohenheim PB - Kommunikations-, Informations- und Medienzentrum der Universität Hohenheim AD - Garbenstr. 15, 70593 Stuttgart UR - http://opus.uni-hohenheim.de/volltexte/2016/1176 ER -