RT Dissertation/Thesis T1 Recording, validating and scaling up local ecological knowledge of ethnic minority farmers in Northern Thailand and Northern Laos A1 Choocharoen,Chalathon WP 2016/02/04 AB Lokales Wissen als Konzept wird von vielen Disziplinen anerkannt und untersucht. Der Focus der Betrachtung hat sich dabei von einer Definition als “eingeborenes” oder “traditionelles” Wissen verlagert auf das Verständnis als dynamische und grundsätzliche Basis von Entscheidungsprozessen. Ein Forschungsumfelds, das für partizipative Prozesse förderlich ist, kann die bisherige Spaltung zwischen lokalem und wissenschaftlichem Wissen überbrücken. Im einleitenden Teil dieser Studie wird erläutert, wie lokales Wissen sich aus Prak-tiken, Glauben, Werten und Weltsichten zusammensetzt. Wissenssysteme verändern sich ständig unter dem Einfluss von Machtbeziehungen und in Wechselwirkung zwischen Innen und Außen von Gemeinschaften. Entsprechend sind lokales Wissen und lokale Praxis als angepasste Antworten auf interne und externe Veränderungen zu verstehen. Die Studie basiert methodisch auf PRA-Verfahren und einem “Werkzeugkasten zur Erfassung von lokalem ökologischem Wissen” und gibt Überblick und konzeptionellen Rahmen zu lokalem Wissen im Bereich nachhaltiger Landnutz¬ung. Lokale Wissenssysteme sind besonders für ländliche Arme eine entscheidende Ressource. Sie sind die Basis für Entscheidungen zur Nahrungs-Sicherung, zur menschlichen und tierischen Gesundheit, zur Erziehung und zum Management der natürlichen Ressourcen. Lokale Wissenssysteme bedingen, wie die Menschen mit ihrem Wissen umgehen, das über Generationen entstanden ist und angewandt wird. Sie bestimmen die Interaktion zwischen den ansässigen Menschen und ihrer natürlichen Umgebung. Die im ersten Artikel (Kap. 4) dargestellte Untersuchung, zeigt mittels Gruppendiskussionen und Geländebegehungen, dass Bauern 6 der 8 von Wissenschaftlern identifizierten Klassen erkennen und einsetzen. Die parti¬zipativen Boden-Kartierungs-Aufgaben erlaubten es schließlich, eine Dorf-umfassende Bodenklassifikation zu erstellen. Damit können die Bauern die Eignung von Flächen für eine alternative Bebauung abschätzen, und so künftig Einnahmen steigern. Die Forscher konnten aus den Übereinstimmungen zwischen bäuerlichen und wissenschaftlichen Kriterien schnellere Verfahren für die Erstellung regionaler Boden¬karten ableiten. Insofern schuf die Kombination der beiden Wissenssysteme klare Syn¬ergien für beide Partner. Der zweite Artikel (Kap. 5) zeigt, dass traditionelle agro-sylvo-pastorale Systeme ein zentrales Element nachhaltiger Waldwirtschaft sein können, und die Bergbauern in den SO-asiatischen Regenwaldgebieten ein Interesse an nach¬haltiger Bewirtschaftung haben. Die Regierungen haben bisher das lokale Wissen ignoriert. Ein Ländervergleich zeigt, dass gleiche Strategien der Bauern in Nord-Thailand und dem benachbarten Laos mit unterschiedlichen Politiken begegnet wird (förderlich und behindernd). Die Integration des lokalen Wissens über die nachhaltige Nutzung von Agrarpotenzialen im Hochland in Wissenschaft und Politik kann großen Fortschritt bringen. Der dritte Artikel (Kap. 6) zeigt klar, dass das Sammeln oder Anbauen von Kardamom ein wirksam das Einkommen von Armen und Kleinbauern im Hochland verbessert. Kardamom wird aus Laos v.a. nach China exportiert. Die Wertschöpfungskette wurde erfasst und die sozio-ökonomischen Potenziale für Sammler und Anbauer bestimmt. Das Geschäft ist lohnend. Allerdings sind Sammler in manchen Jahren von Übernutzung bedroht, und Händler bezahlen sie gerne schlechter als bessergestellte Bauern. Die Trocknung weist noch wesentliche Potentiale auf, durch einfache und schonendere Verfahren bessere Qualität zu erzielen. Die Politik kann durch Programme zur Erhaltung von Waldgebieten in Dorfnähe dazu beitragen, den Ärmsten der Armen in Nord-Laos, diese Einkommensquelle zu erhalten. Die besondere Herausforderung für das Ressoucen-Management besteht in der Verbindung von nachhaltiger und lohnender Agrarproduktion mit Ökosystem-Diensten und dem Erhalt der natürlichen Ressourcen. Lokales Wissen kann dabei helfen, von der Wissenschaft und Poli¬tik seither übersehene ökologische Zusammenhänge zu erkennen und zu berück¬sichtigen. Es kann künftige Forschung befruchten, als Vergleichsquelle für wissen¬schaftliche Ergebnisse dienen und so ganz wesentlich zu einem nachhaltigen Manage¬ment natürlicher Ressourcen beitragen und die Ressourcen und Lebensverhältnisse auf dem Land verbessern helfen. K1 Thailand K1 Laos K1 Minderheit K1 lokales Wissen K1 AKT5 PP Hohenheim PB Kommunikations-, Informations- und Medienzentrum der Universität Hohenheim UL http://opus.uni-hohenheim.de/volltexte/2016/1158