RT Dissertation/Thesis T1 Pathogenitätsfaktoren und induzierte Resistenz in der Interaktion von Orobanche ramosa L. und Nicotiana tabacum L. A1 Gonsior,Guido WP 2005/09/08 AB Die holoparasitische Blütenpflanze Orobanche ramosa L. verursacht in zunehmendem Maße Ertragsverluste in Kulturpflanzenbeständen gemäßigter und subtropischer Regionen. In Deutschland und Frankreich ist O. ramosa im Begriff, neue Gebiete zu besiedeln und könnte künftig stärker als bisher den Anbau von Tabak und Raps sowie anderer Kulturpflanzen beinträchtigen. Aus diesem Grund wurden Untersuchungen zur Biologie und Pathogenität von O. ramosa unter besonderer Berücksichtigung der Interaktionen mit ihren Wirten durchgeführt. Zudem war die Betrachtung induzierbarer Abwehrmechanismen gegen O. ramosa von Interesse. In der vorgelegten Studie konnte zunächst gezeigt werden, dass sich die in Deutschland vorkommenden Populationen von O. ramosa genetisch unterscheiden und sich durch ein teilweise unterschiedliches Wirtsspektrum auszeichnen. Als möglicher Pathogenitätsfaktor von O. ramosa wurde eine starke Akkumulation von reaktiven Sauerstoffspezies gefunden, die mit einer hohen Peroxidase-Aktivität und einer hohen antioxidativen Kapazität durch die Phenylpropanoide Verbascosid und Oraposid in Verbindung stand. Zur Erforschung der Abwehrmechanismen von Wirtspflanzen gegen O. ramosa wurden Resistenzaktivatoren an dem System Nicotiana tabacum/ O. ramosa erfolgreich getestet. Induzierte Resistenz gegen O. ramosa konnte sowohl durch eine Salicylsäure-abhängige systemisch erworbene Resistenz (SAR), als auch durch eine Jasmonat-abhängige induzierte systemische Resistenz (ISR) gefördert werden. Als Resistenzfaktoren gegen O. ramosa kommen die Phytoalexine Scopoletin und dessen Synthesevorstufe Scopolin, sowie das Alkaloid Nikotin in Frage, die in wenig anfälligen Tabaksorten in höheren Konzentrationen akkumuliert wurden als in anfälligen. Zudem zeigte die wenig anfällige Tabaksorte Z 992 höhere Phenolgehalte und eine gesteigerte Peroxidase Aktivität. Nach induzierter Resistenz gegen O. ramosa konnten zusätzlich eine gesteigerte Phenylalanin-Amonium-Lyase-Aktivität und die Expression der PR-Proteine Chitinase und Glukanase gemessen werden. Des weiteren konnte an transgenen Tabaklinien gezeigt werden, dass sowohl dem Pflanzenhormon Ethylen als auch dem Zuckerhaushalt eine Bedeutung bei der Anfälligkeit gegen O. ramosa zukommen kann. K1 Tabak K1 Ästige Sommerwurz K1 Induzierte Resistenz PP Hohenheim PB Kommunikations-, Informations- und Medienzentrum der Universität Hohenheim UL http://opus.uni-hohenheim.de/volltexte/2005/111