RT Dissertation/Thesis T1 Neu auftretende bakterielle Blattfleckenerreger an Radies und Entwicklung eines Resistenztests als Grundlage für die Züchtung resistenter Sorten A1 Scholze,Inka S. WP 2015/01/22 AB Radies ist eine der wichtigsten Gemüsekulturen in Rheinland-Pfalz. In den letzten Jahren wurde ein vermehrtes Auftreten bakterieller Blattfleckenerreger in Radiesbeständen beobachtet. Obwohl die Knolle selbst nicht betroffen ist, führte die Symptombildung an den Blättern zu großen Umsatzverlusten, da diesen als Frischemerkmal eine hohe Bedeutung zugeordnet wird. Bislang bilden präventive Maßnahmen wie angepasste Bewässerungsstrategien oder Feldhygiene die einzigen Kontrollmöglichkeiten. Diese sind jedoch meist schwer umsetzbar und häufig nicht ausreichend wirksam. Der Verwendung von resistenten oder toleranten Sorten wird daher eine besondere Bedeutung beigemessen. Für die Entwicklung solcher Sorten fehlten den Züchtern bisher jedoch die notwendigen Kenntnisse über den Kreis der Erreger und deren Ansprüche. Vorhergehende Untersuchungen befallener Pflanzenproben wiesen zudem auf verschiedene Pseudomonaden und Xanthomonas campestris als mögliche Ursache hin. Ziel war daher die Bestimmung der an der Symptombildung beteiligten Erreger, die Ermittlung ihrer Ansprüche an Umweltfaktoren und die Entwicklung einer Testmethode zur Selektion resistenter oder toleranter Pflanzen. Während eines dreijährigen Versuchszeitraums wurden Erreger aus Pflanzen- und Saatgutproben isoliert und gemeinsam mit bereits isolierten Kulturen aus Sammlungen klassifiziert. Um die relevanten Erreger zu charakterisieren, wurden molekularbiologische mit physiologischen Verfahren kombiniert. Zudem erfolgte die Anwendung molekularbiologischer Charakterisierungsverfahren, wie MLST (multilocus sequence typing). Dadurch war es möglich, die pathogenen P. syringae-Isolate klar zu charakterisieren. Virulenztests an Radies verdeutlichten die Bedeutung einzelner Pathovare. Somit konnten virulente Erreger eindeutig als P. syringae pv. maculicola, P. viridiflava, P. cannabina pv. alisalensis sowie X. campestris identifiziert werden, wobei P. syringae und P. viridiflava die Haupterreger in Rheinland-Pfalz darstellten. Untersuchungen zum Einfluss der Umweltfaktoren wie Temperatur und Luftfeuchte ergaben, dass eine Infektion und Symptombildung bei allen Haupterregern innerhalb eines weiten Temperaturspektrums möglich ist. Den einflussreichsten Faktor stellte die Luftfeuchte dar, wobei P. viridiflava höhere Ansprüche an die Luftfeuchtigkeit stellte als P. syringae pv. maculicola und X. campestris. An Radiespflanzen induzierten alle drei Typen bei einer Luftfeuchtigkeit von circa 94% rF eine höhere Befallsstärke gegenüber der Trockenvariante (63% rF). Zudem wiesen mit P. viridiflava infizierte Pflanzen in einem Versuchsdurchlauf bei Trockenheit nahezu keinen Befall auf, während P. syringae und X. campestris deutlich sichtbare Symptome induzierten. Anhand der gewonnenen Daten war es möglich, einen Resistenztest an Radies gegenüber pathogenen Pseudomonaden zu entwickeln. Der Test basierte auf einer Sprühinokulation von Blättern in wassergefüllten Orchideenröhrchen, welche bei hoher Luftfeuchtigkeit und 24/10 °C Tag-/Nachttemperatur in der Klimakammer inkubiert wurden. Die Determination der Anfälligkeit erfolgte nach 7-10 Tagen über Bonitur der Befallsstärke. Obwohl sich der Test sowohl mit P. viridiflava, P. cannabina und P. syringae durchführen ließ, erwies sich letzterer als am besten geeignet. K1 Pseudomonas K1 Xanthomonas K1 Radieschen K1 rep-PCR K1 LOPAT K1 Biolog PP Hohenheim PB Kommunikations-, Informations- und Medienzentrum der Universität Hohenheim UL http://opus.uni-hohenheim.de/volltexte/2015/1039